"Ukraine-Gipfel"
Land beschließt Hilfspaket, Nova Rock-Halle als Erstquartier
Landeshauptmann Doskozil lud am Dienstag zu einem Arbeitstreffen zur humanitären Situation rund um den Krieg in der Ukraine – Kriegsflüchtlinge sollen zunächst in Nickelsdorf untergebracht werden
BURGENLAND. Doskozil besprach mit Vertretern von Einsatz- und Sicherheitsorganisationen notwendige Maßnahmen im Bezug auf die Situation im Osten Europas. Vertreten waren Spitzenrepräsentanten der Landespolizei, des Militärkommandos, des Amtes der Landesregierung und wichtiger Hilfs- und Einsatzorganisationen.
Maßnahmenpaket vereinbart
Im "Ukraine-Gipfel" wurde ein Maßnahmenpaket vereinbart, das einerseits eine rasche Unterbringung von Flüchtlingen und andererseits die koordinierte Sammlung von Hilfsgütern für die Vor-Ort-Hilfe gewährleisten soll. Derzeit seien laut Doskozils Informationen über 80.000 Menschen aus der Ukraine in Ungarn und mehr als 50.000 in der Slowakei.
"Es geht jetzt um die Bündelung aller Kräfte und um eine optimale Abstimmung. Dafür wurden mit heutigem Tag sofort Führungskräfte aus dem Landesdienst abgestellt, die sich ausschließlich um Koordination, Transport, Liegenschaften oder die Versorgung von Geflüchteten in Abstimmung mit den Einsatzorganisationen kümmern", so der Landeshauptmann.
"Können einige hundert Betten gleich gewährleisten"
Vorrangig sei jetzt die Vorbereitung darauf, ankommende Menschen zu versorgen und unterzubringen, betonte der Landeshauptmann. Die Steuerung der Organisation soll über Nickelsdorf abgewickelt werden. Die Nova Rock-Halle soll in Abstimmung mit Veranstalter Ewald Tatar als erstes Sammelquartier für den Bedarf geräumt und verwendet werden. "Weitere Quartiere im Bereich des Landes und der Holding werden derzeit erhoben. Wir können auf jeden Fall einige hundert Betten gleich gewährleisten“, so Doskozil. Darüber hinaus würden größere Unterkünfte wie Hallen oder nicht genutzte Beherbungsbetriebe für den Bedarfsfall "optioniert".
Sammelstellen bei der Feuerwehr
Vorgesehen ist außerdem, dass Hilfsgüter bei den örtlichen Feuerwehren abgegeben werden können. Von dort sollen diese dann über die Feuerwehren an die Bezirkskommanden geliefert werden. Das Land werde dann für die Transportlogistik sorgen, um die Hilfsgüter zu einer Sammelstelle im slowakischen Kosice zu bringen.
Telefon-Hotline für Helfer
Ab Mittwochmittag wird eine Homepage mit allen Informationen und eine Telefon-Hotline aktiviert, wo erstens über die benötigten Hilfsgüter informiert wird und sich andererseits Menschen melden können, die Unterkünfte zur Verfügung stellen wollen.
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