Illedits im U-Ausschuss
„Mein Beziehung zu Pucher fokussierte sich auf den Bereich Fußball“

Wirtschafts-, Sozial- und Sportlandesrat Christian Illedits, der am 1. August seinen Rücktritt erklärte (Bild) war prominente Auskunftsperson im U-Ausschuss zur Commerzialbank Mattersburg.  | Foto: Uchann
  • Wirtschafts-, Sozial- und Sportlandesrat Christian Illedits, der am 1. August seinen Rücktritt erklärte (Bild) war prominente Auskunftsperson im U-Ausschuss zur Commerzialbank Mattersburg.
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Der ehemalige Landesrat Christian Illedits wurde im Commerzialbank-Untersuchungsausschuss zu seinen Geschäftsbeziehungen zur Bank, den Sponsorverträgen von ASV Draßburg, seinem Nahverhältnis zu Novomatic und dem Pucher-Geschenk zu seinem 60. Geburtstag befragt.

BURGENLAND. „Der Commerzialbank-Skandal hat mich – wie so viele Menschen im Bezirk Mattersburg – sehr betroffen gemacht“, sagte Illedits einleitend.

Privat kein Konto bei der Bank

Sein Bezug zur Bank war ein rein geschäftlicher – und zwar als Bürgermeister der Gemeinde von Draßburg in den Jahren 1997 bis 2012. „In dieser Zeit hatten wir als Gemeinde Geschäftskonten bei der Commerzialbank, und einen – mittlerweile ausgelaufenen – Kredit für den Bau des Tennisanlage. Als Privatperson hatten ich und meine Familie weder ein Konto, noch ein Sparbuch oder einen Kredit bei der Commerzialbank“, so Illedits.

„Fußball-Beziehung“ zu Pucher

Die Beziehung zu Banken-Chef Martin Pucher fokussierte sich auf den Bereich Fußball – etweder in der Funktion als Sportfunktionär oder als Aufsichtsrat in der Fußballakademie, wo das Land und der SV Mattersburg als Hauptgesellschafter agierten.

„Transparentes“ Vereins-Sponsoring

Laut Illedits war das das Sponsoring der Commerzalbank für die Fußballvereine transparent dargestellt. So erhielt jeder Bürgermeister und  Vizebürgermeister in den Gemeinden, in denen die Bank einen Filiale hatte, genau Informationen, wie hoch der Sponsorbetrag war. Dieser richtet sich nach der Spielklasse, in der sich der Verein befand. Der ASV Draßburg erhielt als Verein in der Regionalliga 60.000 Euro pro Jahr.
Er sei auch regelmäßiger Besucher der Spiele des SV Mattersburg – und dort auch des auch des VIP-Bereischs gewesen. „Da war quasi die gesamte politische und wirtschaftliche Prominenz des Burgenlandes vertreten“, meinte Illedits.

Keine Prüfberichte gesehen

Als Wirtschaftslandesrat war Illedits laut Referatseinteilung für die Aufsicht über die Eigentümergenossenschaft der Bank zuständig. Allerdings hatte er weder Prüfungen beauftragt noch seien ihm Prüfberichte vorgelegt worden. „Ich hatte auch keine Kenntnisse davon, warum das Land die Funktion des Revisionsverbandes aufgeben wollte.“
Dass die Bank vor der Schließung stehe, erfuhr Illedits vom Landeshauptmann in dessen Büro – gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Landesregierung. Von den Problemen der Bank habe er vorher nichts gewusst. „Deshalb war ich so erschlagen, als ich die Information erhielt“, meinte der Ex-Landesrat.

„Hatte nichts mit der Lizenzvergabe zu tun“

In den Befragungen durch die U-Ausschuss-Mitglieder war immer wieder die Sponsortätigkeit der Novomatic-Tochter Admiral für den ASV Draßburg und ein möglicher Zusammenhang mit der Verabschiedung des Gesetzes zum kleinen Glücksspiel ein Thema. Illedits betonte, dass das dieses Gesetz „Intention“ der damaligen SPÖ-ÖVP-Koalition war. „Es ging darum, das illegale Automatenspiel einzudämmen bzw. gänzlich zu beseitigen und somit den Spielerschutz zu gewährleisten“, erklärte Illedits. Mit der Lizenvergabe habe er nichts zu tun gehabt. Über die Höhe des Sponsorings von Admiral für den ASV Draßburg wollte Illedits nichts sagen. As Grund nannte er eine Verschwiegenheitserklärung. Den Sponsorvertrag haber er allerdings nicht unterzeichnet. „Als Präsident des ASV Draßburg war ich nicht operativ tätig, sondern bin eher als Botschafter des Vereins aufgetreten.“

„Hätte das Geschenk nicht annehmen dürfen“

Fragen gab es auch zum eigentlichen Anlassfall seines Rücktritts Anfang August vergangenen Jahres – ein mit persönlicher Widmung versehenes Goldblättchen, das er im Jahr 2018 zu seinem 60. Geburtstag in seiner Eigenschaft als Aufsichtsrat der Fußballakademie vom Martin Pucher geschenkt bekam. „Ich hätte dieses Geschenk nie annehmen dürfen“, so Illedits. Von dem Wert habe er erst nach der Selbstanzeige von Martin Pucher erfahren und danach den Landeshauptmann informiert. „Nachdem ich realisiert habe, was ich nicht annehmen hätte sollen, habe ich es sofort über meinen Anwalt zurückgegeben.“ Auf die Frage, von welchen Personen er glaubt, dass sie auch ein Geschenk von Pucher bekommen haben, meinte Illedits: „Ich glaube es von keinem. Ich habe mir nur gedacht, dass ich nicht der Einzige sein kann. So wichtig war ich auch nicht.“

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