Medizin-Studium
ÖVP fordert „Burgenländer-Quote“
Als Maßnahme gegen den drohenden Ärztemangel fordert die ÖVP eine Burgenländer-Quote beim Aufnahmetest zum Medizin-Studium.
BURGENLAND. „Es wird ein Chaos über uns hereinbrechen. Und das wird nicht nur im niedergelassenen Bereich, sondern auch die Krankenhäuser betreffen“, sagt Kurt Kleinl zum drohenden Ärztemangel. Kleinl ist Kinderarzt und kandidiert für ÖVP im Bezirk Eisenstadt-Umgebung.
45 Studienplätze für Burgenländer
Seiner Erfahrung nach sind Mediziner, die aus dem Burgenland kommen auch eher geneigt, ins Burgenland zu gehen. Er plädiert deshalb für eine Burgenländer-Quote beim Aufnahmetest zum Medizin-Studium. „Es gibt Quoten für die EU-Bürger und Nicht-EU-Bürger, also warum kann das nicht auch für die Bundesländer gelten“, so Kleinl. Von den 1.300 Studienplätzen für Österreicher würden dann rund 45 auf das Burgenland entfallen.
„Startnachteil für Burgenländer“
Kleinl übt auch Kritik am Aufnahmetest, der nur wenig darüber aussagt, ob der Kandidat einmal ein guter Arzt werden wird oder nicht. Außerdem gebe es in anderen Bundesländern bessere Vorbereitungskurse. „Die Burgenländer haben hier einen enormen Startnachteil“, pflichtet ihm Landesparteiobmann Thomas Steiner bei.
Zu den im Land angebotenen Vorbereitungskursen meint Kleinl: „Das ist eine Drei-Tages-Informationsgeschichte. Im Wien werden mindestens 80-Stunden angeboten oder auch ein ganzes Jahr begleitend, mindestens drei Mal in der Woche. Da ist dann Wahrscheinlichkeit schon höher, dass ich den Aufnahmetest schaffe.“
SPÖ: „Bieten Gesamtpaket an“
SPÖ-Klubobfrau Ingrid Salamon weist darauf hin, dass das Land bereits Anreize zur Stärkung der Hausarztversorgung umgesetzt hat. „Mit Förderungen für Arztpraxen, den vom Land finanzierten Studienplätzen auf der Donauuniversität für burgenländische Medizinstudenten und kostenlosen Vorbereitungskursen für die MedUni-Aufnahmetest bieten wir ein Gesamtpaket an, das keinen Vergleich zu scheuen braucht“, so Salamon.
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