Arbeitsmarkt im Burgenland
28 Prozent mehr Arbeitslose als im August 2019
Seit April sinkt die Arbeitslosigkeit Monat für Monat leicht, zuletzt um 300. Dennoch suchen im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche 2.100 Menschen eine Arbeitsstelle. Corona wirkt weiterhin stark auf den Arbeitsmarkt ein.
BURGENLAND. Das Burgenland verzeichnet im August 9.679 Arbeitslose, das sind um 2.123 mehr als
im entsprechen Vorjahreswert. Österreichweit zeichnet sich ein ähnliches Bild: im August 2020 ein Plus von fast 93.000 arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen österreichweit auf 371.893 Personen.
Die größten Zuwächse
Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: heraus stechen Neusiedl/See (+ 44 Prozent) sowie Mattersburg (+33 Prozent). Unterschiede gibt es zwischen Frauen (+26,8 Prozent Arbeitslose) und Männern (+29,6 Prozent). Besonders bei den AusländerInnen (+46 Prozent) ist der Zuwachs stark überdurchschnittlich.
Arbeitslosigkeit nach Berufen
Alle Berufe verzeichnen einen starken Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr, absolut betrachtet verzeichnen folgende Berufe den stärksten Anstieg: Büro- (+369 Arbeitslose), Fremdenverkehrs- (+289), Handels- (+267) und Hilfsberufe (+265). Die Nachfrage nach Arbeitskräften besonders bei Hilfsberufen gesunken.
Langsame Erholung der Wirtschaft
„Die großartige Arbeitsmarktsituation hat im März ein jähes Ende gefunden. Die Wirtschaft erholt sich seither wieder langsam. Das bringt neue Jobs, auf die unsere AMS- Beratererinnen und Berater intensiv vermitteln“, so AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl.
Corona-Kurzarbeit
Seit Beginn der Corona-Kurzarbeit vor sechs Monaten hat das AMS Burgenland für 3.000 Erstanträge und 1.000 Verlängerungen 100 Millionen Euro ausbezahlt.
„Wir haben die 100 Millionen Euro Marke geknackt. Bei 40.000 Beschäftigten konnte das AMS beitragen, dass sie ihren Job behalten konnten“, fasst Helene Sengstbratl zusammen.
Die derzeit geltende Kurzarbeit läuft mit 30. September aus. Ab 1. Oktober bis Ende März kommenden Jahres beginnt eine neue Etappe mit geänderten Bedingungen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten weiterhin 80 bis 90 Prozent des Nettogehalts. Neu ist, dass die Mindestarbeitszeit 30 Prozent betragen wird und dass maximal 80 Prozent gearbeitet werden darf. Die Zeit in Kurzarbeit soll auch für Weiterbildungen genutzt werden.
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