Digitalisierungsstrategie
So will das Burgenland digitaler werden
Das Burgenland will digitaler werden. Daher präsentierte Landesrat Leonhard Schneemann am Mittwoch die neue Digitalisierungsstrategie, um die Lebensqualität aller Bürger zu steigern, Arbeitsplätze zu sichern und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
BURGENLAND. Die "Digitalisierungsstrategie Burgenland" umfasst insgesamt 15 Handlungsfelder. Bereits seit längerer Zeit setzte das Land Burgenland auf den Einsatz digitaler Strukturen, um auch Abläufe bei den Behörden effizienter zu gestalten. Darunter fällt zum Beispiel die digitale Gästemeldung im Tourismus, die digitalen Angebote und Lernplattformen im Schulbereich, oder auch der Einsatz von KI beim „Glukotab Diabetesmanagement“ der Gesundheit Burgenland.
„Die Digitalisierung ist ein ausschlaggebender Faktor für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort, schafft Arbeitsplätze und stellt sicher, dass wir wettbewerbsfähig bleiben. Dafür bedarf es einerseits einer leistungsfähigen Netzinfrastruktur, andererseits braucht es aber auch der entsprechenden ,digital skills‘, also eine Förderung der digitalen Kompetenzen in allen Schichten und Generationen der burgenländischen Bevölkerung", erklärt Schneemann.
Handlungsfelder
Die 15 definierten Handlungsfelder in vier Stoßrichtungen sollen den strategischen Rahmen für konkrete Projekte bilden.
- Infrastruktur: Dies umfasst die Handlungsfelder Infrastruktur und Energie, Sicherheit sowie Schutz und Vertrauen.
- Kompetenzen: Der Bereich gliedert sich in die Handlungsfelder Ausbildung, Arbeit und Weiterbildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation, Integration, Inklusion & ältere Generation.
- Wirtschaft: Hier sind die Handlungsfelder Unternehmen, Tourismus, Weinbau und Landwirtschaft sowie Medien, Kultur und Sport angesiedelt.
- Öffentliche Dienstleistungen: Das fasst die Handlungsfelder Mobilität und Verkehr, Gesundheit, Pflege und Soziales, Gemeinden und Regionen, Politik und Verwaltung sowie Natur und Umweltschutz zusammen.
Neue Geschäftsstelle „Digitalisierung“
Im Amt der Burgenländischen Landesregierung wurde die Geschäftsstelle „Digitalisierung“ unter der Leitung von Nicolas Knotzer etabliert. Sie wird als zentrale Anlaufstelle fungieren und soll gewährleisten, dass definierte Ziele im Einklang mit den Bedürfnissen der Bürger erreicht werden. Dabei wurde auch ein Lenkungsausschuss und ein Expertenbeirat ins Leben gerufen.
„Es geht bei der Digitalisierungsstrategie vor allem darum, dass die verschiedenen Akteure im digitalen Raum voneinander lernen, sich besser vernetzen, verstärkt zusammenarbeiten und intensiver kommunizieren“, so Knotzer.
Projekte werden umgesetzt
Derzeit befinde man sich bereits in der Abwicklung unterschiedlicher Projekte, wie den Ausbau der Glasfasernetze sowie der Versorgung mit Mobilfunk und 5G-Technologie gemäß der Breitbandstrategie 2030. Für andere Projekte, wie den Auf- und Ausbau von Digital Innovation Hubs (Innovationszentren) oder den Aufbau eines leistungsfähigen Backbone-Glasfasernetzes für die kritische Infrastruktur laufen die Planungen.
ÖVP übt Kritik
Von ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas heißt es zur präsentierten Digitalisierungsstrategie, dass die SPÖ-Alleinregierung beim Thema Breitbandausbau "endlich vom Reden ins Tun kommen müsse". Schon Schneemanns Vorgänger hätte angekündigt, das Burgenland bis zum Jahr 2019 flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen. Vier Jahre später sei die Realität eine völlig andere. Noch immer gebe es vor allem im Südburgenland etliche Gebiete, die unterversorgt sind.
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