Hannes Anton
Vom „Burgenland Tourismus“ zur „Dachmarke Burgenland“
Der Vertrag von Hannes Anton als Chef des Burgenland-Tourismus wird vorzeitig aufgelöst. Als neue Aufgabe wird er hauptverantwortlich die „Dachmarke Burgenland“ ausbauen.
BURGENLAND. Eigentlich würde sein Vertrag bis Mitte 2022 laufen. Nun räumt Hannes Anton vorzeitig – nämlich mit Ende August dieses Jahres – seinen Platz als Geschäftsführer des Burgenland Tourismus.
Hauptverantwortlich für die „Dachmarke Burgenland“
„Hannes Anton hat uns in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass er neue berufliche Herausforderungen annehmen wird. Er wird sich – wenn der neue Geschäftsführer der Burgenland Tourismus bestellt wurde – hauptverantwortlich um die ,Dachmarke‘ Burgenland kümmern“, informierte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Oschep. Die Stelle des Geschäftsführers wird in den nächsten Tagen ausgeschrieben.
„Mehr als nur ein Logo“
Oschep betonte, dass diese Entscheidung gemeinsam getroffen wurde. „Wir sind sehr stark daran interessiert, die ,Dachmarke Burgenland‘ zu forcieren. Das soll nicht ausschließlich ein Logo sein, die Dachmarke soll auch inhaltlich das Burgenland repräsentieren“, so Oschep.
Das Burgenland verstärkt in die Auslage stellen
Hannes Anton, der seit 2017 Chef des Burgenland Tourismus ist, blickt zufrieden auf die vergangenen Jahre zurück. So sei das Jahr 2019 betreffend der Ankünfte und Übernächtigungen „ein Rekordjahr“ gewesen. Er hatte bereits in den vergangenen Wochen Gelegenheit, intensiv in einer Arbeitsgruppe zur ,Dachmarke neu‘ mitzuarbeiten. Anton sieht genau jetzt die Zeit gekommen, in der man eine Dachmarke brauchen kann – „und zwar aus einem ganz einfachen Grund: weil wir das, was wir im Burgenland haben, verstärkt in die Auslage stellen müssen.“
„Bis jetzt kein vernünftiges Ergebnis“
Herbert Oschep wies darauf hin, dass die Entwicklung der Dachmarke ein Prozess ist, der bereits ein paar Jahre andauert. „Allerdings müssen wir so ehrlich sein, dass wir bis jetzt zu keinem vernünftigen Ergebnis gekommen sind“, so Oschep. Nun, wo LH Doskozil auch für Kultur und Tourismus zuständig ist, sei „eine neue Grundsatzentscheidung gefallen, dass wir wirklich sehr viel Energie hineinstecken und diese Dachmarke jetzt wirklich einmal finalisieren.“
„Pannonische Säulen“
Man müsse die „pannonischen Säulen“ wie den Wein, die Kulinarik, die Regionalität, die Natur und den Sport stärker vernetzen, „um das Burgenland in Österreich und in späterer Folge international besser zu positionieren.“ Bis Mitte Juli soll ein Logo präsentiert werden. Im September oder im Oktober soll dann die Dachmarke in die Landesholding integriert werden.
Details über den Vertrag mit Hannes Anton wollte Oschep nicht verraten: „Es ist schon geklärt, aber nicht Teil der Öffentlichkeit.“
FPÖ: „Schlechter Tag für den burgenländischen Tourismus“
Für Alexander Petschnig, FPÖ-Tourismussprecher und ehemaliger Tourismuslandesrat, „wird der 26. Mai 2020 als außerordentlich schlechter Tag für den burgenländischen Tourismus in Erinnerung bleiben. Mit Anton verliert das Burgenland den unumstrittenen Kopf der erfolgreichen Tourismuspolitik der letzten Jahre“, bedauert Petschnig.
„Nur weil er kein SPÖ-Parteibuch hat…“
Anton sei es zu verdanken, dass das Burgenland Schallmauern, wie die 3 Millionen Nächtigungen, die eine Million Ankünfte erreichte, oder europaweit beachtete Events wie Konzerte, Sportveranstaltungen oder die ´Starnacht am Neusiedler See´ überhaupt ins Land holen konnte. „Wie man auf einen dermaßen ausgewiesenen Fachmann angesichts der bevorstehenden Krise ernsthaft verzichten kann, nur weil er kein SPÖ-Parteibuch hat, wird mir immer ein Rätsel bleiben“, so Petschnig.
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