Parkpickerl
Flächendeckendes Parkraummanagement für Donaustädter
In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Donaustadt wurde das flächendeckende Parkraummanagement für den Bezirk offiziell ausgesprochen, "obwohl wir lange Zeit und viele Jahre gegen die derzeitige Lösung waren", meint Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ).
WIEN/DONAUSTADT. Das Parkpickerl für den 22. Bezirk kommt fix. Für Bezirksvorsteher Nevrivy war klar, dass die Einführung des Pickerls in Simmering Auswirkungen auf die weiteren Bezirke haben wird, somit auch auf die Donaustadt. Nevrivy wollte deshalb eine wienweite Lösung.
Mit einem Landesgesetz wollte man das Parkproblem in Wien lösen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass so ein Gesetz nicht möglich ist, wie Nevrivy in seiner Rede erklärte. Denn: "Das Landesgesetz wäre nur ein Abgabegesetz", ergänzt der Bezirksvorsteher.
Das heißt, dass man damit Zonen definieren kann und Beträge, aber eine zeitliche Beschränkung könne man mit einem Landesgesetz nicht lösen. "Dann könnten es sich nur die Gestopften leisten“, meint Nevrivy.
Keine Befragung der Donaustädter
Nevrivy kritisiert auch, dass der 11. Bezirk eine Befragung der Bewohner durchgeführt hat, was zu einem Parkchaos in Simmering geführt habe und appelliert auf Fachleute bei der Abstimmung einer Einführung des Parkpickerls. Nevrivy habe deshalb die MA46 beauftragt eine Erhebung durchzuführen, welche Auswirkungen das Parkraummanagement in Simmering, und damit auch in Liesing, auf den 22. Bezirk hat.
In der Donaustadt gibt es 58.000 öffentliche Stellplätze. "Wenn in Simmering die Parkraumbewirtschaftung eingeführt wird, werden täglich und zusätzlich 3.000 in der Donaustadt parken", erklärt der Bezirkschef und meint weiter: "Derzeit gibt es rund 17.500 Einpendler die täglich in den 22. Bezirk fahren und dort kostenlos fahren. 40 Prozent davon sind aus Niederösterreich, zehn Prozent von noch weiter und rund die Hälfte aus Wien. Die Floridsdorfer selbst haben 15.000 Einpendler täglich."
Entlang von Kaisermühlen oder den U-Bahn-Stationen sucht man vergeblich nach freien Parkplätzen. Kommen zusätzlich 3.000 Fahrzeuge in den 22. Bezirk, wird die Parkplatzsuche rund um die U-Bahn-Stationen noch schwerer. Viele weichen dann auf die Randgebiete der Donaustadt, wie Essling oder Süßenbrunn, aus. "Wir treffen von Haus aus die richtige politische Entscheidung zum Wohle aller Donaustädter", begründet Nevrivy die Einführung des flächendeckenden Parkpickerls.
Die ÖVP und die FPÖ haben in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung jeweils eine Resolution eingebracht. Die Parteien wollten wissen, was die Donaustädter Bewohner zur Einführung sagen. Doch geht es nach Nevrivy, sollte der Bezirk nicht den gleichen Fehler machen wie Simmering.
Der Donaustädter der selbst gerne mit dem Auto unterwegs ist, erklärt weiteres, dass in Simmering das Parkpickerl nur im inneren Bereich eingeführt wurde, wodurch der "parkraumsuchende Verkehr an den Randteil der Bezirke rausgetrieben wurde. Die Simmeringer haben es bitter büßen müssen, dass dort keine gute politische Entscheidung gefallen ist".
Abschließend erklärte Nevrivy noch einmal: "Ein flächendeckendes Parkraummanagement ist alternativlos und ich bin überzeugt davon, dass die Donaustädter Bezirksvertretung die richtige Entscheidung getroffen hat". Die ganze Rede können Sie hier nachhören.
Auch der Nachbarbezirk Floridsdorf beschließt das Parkpickerl heute, 16. Juni, offiziell bei der Sitzung der Bezirksvertretung.
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