Startschuss für "AGZ Hausruck Plus"

AMS-Grieskirchen Reinhold Forster, Thomas Müller, Andreas Humer, Hans Moser | Foto: BRS/Uibner
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BEZIRKE (fui). Die Idee des Arbeitgeberzusammenschluss (AGZ) kommt ursprünglich aus Frankreich. Die Idee: Einzelne Betriebe schließen sich zusammen und gründen einen Verein oder eine Genossenschaft, in der sich die Mitarbeiter "geteilt" werden. So braucht beispielsweise ein Betrieb für 20 Stunden in der Woche eine bestimmte Fachkraft, ein anderer Betrieb für 10 Stunden und ein dritter Betrieb für 8 Stunden. Die Betriebe kooperieren und können über den AGZ diese eine Fachkraft 38 Stunden beschäftigen.
Ziel des AGZ ist die Schaffung von Vollzeitstellen für Arbeitnehmer. Gleichzeitig finden Betriebe Arbeitskräfte, die sie aufgrund zu geringer angebotener Stundenzahlen schwieriger finden würden und können absehbare "Spitzen" ohne Überstunden des Stammpersonals kompensieren.

Regionale Lösungen

Die ersten AGZ entstanden Mitte der 80er in Frankreich, vor allem in der Landwirtschaft. Mittlerweile gibt es dort rund 6.000 AGZ, die etwa 60.000 Menschen beschäftigen. Österreichs erster AGZ wurde 2014 in Niederösterreich ins Leben gerufen. Mit der Unterstützung des Sozialministeriums gründen nun der Weiberner Projektentwickler Thomas Müller und der Geboltskirchner Personalentwickler Andreas Humer den ersten AGZ in OÖ. "Wir wollen damit auch die Abwanderung von Fachkräften in Ballungszentren bremsen", erklärt Müller. "Viele Betriebe brauchen bestimmte Kompetenzen, aber eben nicht im Ausmaß von 40 Stunden pro Woche. Viele Arbeitnehmer wollen aber eine Vollzeit arbeiten. Das selber zu organisieren, ist oft ziemlich kompliziert. Der AGZ setzt genau hier an, ist Dienstgeber und 'managed' die Mitarbeiter." Außerdem sind die meisten Betriebe Kleine-Mittelständische Unternehmen. Gerade in ländlichen Regionen, würde dieses Modell sehr gut funktionieren. "Die Arbeitswelt ist im Wandel und die Bedürfnisse der Arbeitnehmer haben sich verändert", so Müller. Gerade in ländlichen Regionen, würde dieses Modell sehr gut funktionieren. In einer ersten Anlaufphase können sich Betriebe und Arbeitnehmer beim AGZ Hausruck-Plus anmelden. Im Juli wird das Projekt dann auf seine Machbarkeit in der Region untersucht.

So funktionierts

Der AGZ vereint verschiedene Betrieb unter einem Dach und ist auch der Dienstgeber des Personals. Die Betriebe geben an, wann sie höheren Personalbedarf haben – zum Beispiel bei Saisonarbeiten. Arbeitnehmer, die sich beim AGZ anmelden, geben an in welchem Stundenausmaß sie eine oder mehrere Tätigkeiten verrichten wollen. "Wir wollen den Arbeitnehmern vor allem Sicherheit geben", erklärt Andreas Humer: "Verträge werden jeweils für mindestens ein Jahr geschlossen, den Mitarbeitern werden Weiterbildungen ermöglicht und auch wenn man an verschiedenen Standorten seine Arbeit verrichtet, legen wir Wert auf Regelmäßigkeit." Die Teilung der Arbeitskräfte kann, je nach Wunsch der Betriebe oder Mitarbeiter, stundenweise, Wochenweise oder saisonal erfolgen."
"Wir haben Beispiele gesehen, wo technische Zeichner zwei Monate im Jahr bei der Weinernte beschäftigt waren, einfach weil sie Abwechslung zum Bürojob suchten. Die Arbeitnehmer von heute erwarten sich mehr, als nur gute Bezahlung. Der AGZ kann ihnen zusätzliche Vorzüge bieten", so Müller.

Weitere Infos: AGZ Hausruck Plus

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