Montessori bis Waldorf
Alternative Pädagogik boomt im Burgenland

- (v.l.) Lisa Neuberger, stellvertretende Obfrau des Vereins Montessori Burgenland, Tanja Leberl, Leiterin des Zentrums für Elementarpädagogik an der PPH Burgenland und Claudia Wenko, Obfrau des Vereins Montessori Burgenland
- Foto: Montessori Burgenland
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Alternative Schulformen wie Montessori und Waldorfschulen setzen auf individuelle Förderung. Die PPH Burgenland bietet seit Kurzem einen eigenen Hochschullehrgang für Montessori-Pädagogik an. Aufgrund steigender Nachfrage zieht die Sonnenlandschule Eisenstadt, eine Waldorfschule, in größere Räumlichkeiten um und betreut inzwischen über 100 Schülerinnen und Schüler von der Volksschule bis zur Matura.
EISENSTADT. Waldorfschulen oder Montessori-Schulen sind alternative Schulformen, die sich durch ihre unterschiedlichen pädagogischen Ansätze auszeichnen. Das Kind und die individuellen Bedürfnisse rücken in den Mittelpunkt und eine ganzheitliche Bildung steht im Vordergrund. Während Montessori-Schulen auf altersgemischte Klassen, Freiarbeit und spezielle Lernmaterialien setzen, um das eigenverantwortliche Lernen zu fördern, arbeiten Waldorfschulen in Jahrgangsklassen und legen einen Schwerpunkt auf künstlerische Entfaltung und Schwerpunktwochen.
Eigener Hochschullehrgang
Seit Ende September bietet die Private Pädagogische Hochschule Burgenland (PPH Burgenland) den ersten Hochschullehrgang für Montessori-Pädagogik an. Die zweijährige Weiterbildung wird in Kooperation mit dem Verein Montessori Burgenland angeboten. Der Hochschullehrgang richtet sich an Pädagoginnen und Pädagogen von der Elementar- bis zur Sekundarstufe I. Genaue Zahlen wie viele Schülerinnen und Schüler nach dem Konzept im Burgenland unterrichtet werden, gebe es laut Claudia Wenko, Obfrau des Vereins Montessori Burgenland, nicht. "In der Mittelschule Rosental wird meines Wissens die einzige Klasse des Landes nach Montessori geführt", so Wenk.

- 60 Bewerbungen gab es. 30 schafften es in den neuen Hochschullehrgang an der PPH Burgenland.
- Foto: Montessori Burgenland
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Daher finde die "alternative Pädagogik" meist im Regelunterricht ihren Platz. "Besonders im Kindergartenbereich und in Volksschulen wird es viel genutzt, der Anteil bei den Kindern ab zehn Jahren ist im Vergleich aber sehr gering. "Wir leiten die Kinder an und drängen sie nicht. Daher lernen die Kinder bei und nicht, sie arbeiten an etwas", betont die Obfrau. In den vergangenen Jahren seien vom Verein über 160 Pädagoginnen und Pädagogen ausgebildet worden.
Umzug durch starke Nachfrage
Die Sonnenlandschule Eisenstadt oder der Waldorf Campus Pannonia in Neusiedl am See sind sogenannte Waldorfschulen. Obwohl der Ansatz des Waldorf-Gründers Rudolf Steiner teils kritisch betrachtet wird, nutzen in der Landeshauptstadt mittlerweile 102 Schülerinnen und Schüler das alternative Lernkonzept. "2010 haben wir 17 Schülerinnen und Schülern begonnen. Jetzt haben wir Kinder und Jugendliche von Volksschule bis zum Maturaalter bei uns", sagt Franz Knipp, Obmann der Waldorf-Initiative Sonnenland, dem Trägerverein der Sonnenlandschule Eisenstadt.

- In diesem ehemaligen Gasthaus in St. Georgen findet schon bald Schulunterricht statt.
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Als nicht konfessionelle Privatschule, finanziert sich die Sonnenlandschule über einen Elternbeitrag, der bei rund 6.000 Euro pro Schuljahr liegt. Um der persönlichen Entfaltung und dem ganzheitlichen Unterricht genügend Platz zu widmen, zieht die Schule im kommenden Schuljahr in einen ehemaligen Gasthof im Stadtteil St. Georgen. In den nächsten Monaten sollen laut Knipp bereits die Umbauarbeiten starten. Der Obmann sieht eine verstärkte Nachfrage, der nun Folge geleistet wird. Das Einzugsgebiet der Schule erstreckt sich mittlerweile bis ins Südburgenland.
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