Mit etwas Verspätung
Heurige Weinlese startet in die heiße Phase

Etwas verspätet starten die Weinbauern der Region heuer in die Zeit der Weinlese.  | Foto: Stefan Schneider
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Wetterbedingt startet die heurige Weinlese etwas später. Grund dafür war der doch kalte August, mit vielen Regenphasen. Der Jahrgang 2023 wird von den Konsumentinnen und Konsumenten jedoch bereits heiß erwartet. Die RegionalMedien Burgenland haben mit Weinbauern aus dem Bezirk, über die heurige Ernte gesprochen. 

PURBACH/GROSSHÖFLEIN. Die ersten Trauben wurden bereits für Verjus, Traubensaft oder Sturm gelesen. Die Hauptlese im Nordburgenland startet diese Woche und somit später als in den vergangenen Jahren. „Wir erwarten einen sehr, sehr guten Jahrgang. Darauf deuten alle Parameter, die bis zum jetzigen Zeitpunkt perfekt waren, hin,“ meint der burgenländische Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld. Der aktuelle Eindruck in den Weingärten sei jedoch absolut top,rgänzt Wein Burgenland Obmann Matthias Siess.

Feuchte Bedingungen

Auf einen recht milden Winter mit relativ geringer Schneemenge folgte ein kühles Frühjahr, das die Blüte etwas verzögerte. Die Blüte war zudem auch durch die feuchten Bedingungen beeinträchtigt – bei einigen Rebsorten gab es laut Experten durchaus einiges an Verrieselung. Die deutlich größere Menge an Niederschlag im Vergleich zum Vorjahr sei jedoch ein absoluter Segen gewesen, da die Wasserversorgung dadurch auch in den warmen Sommermonaten durchgehend gegeben war.

Die Trauben kosten noch die letzten Sonnenstunden.  | Foto: Stefan Schneider
  • Die Trauben kosten noch die letzten Sonnenstunden.
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Jungwinzer mit Gespür 

Stefan Muntner aus Purbach führt sein kleines Familienweingut in Eigenregie. Auf vier Hektar Fläche werden verschiedenste Rot- und Weißweinsorten kultiviert. Der junge Winzer erwartet für die heurige Ernte einen guten Ertrag. "Die Trauben sind schön entwickelt, der Zuckerwert ist bereits gut, nur die Säure ist noch etwas zu hoch", erklärt Stefan Muntner. Er startet diese Woche mit der Sorte Muskat Otonell. 

Stefan Muntner führt in seinen jungen Jahren den Weinbau bereits im Eigenbetrieb.  | Foto: Muntner
  • Stefan Muntner führt in seinen jungen Jahren den Weinbau bereits im Eigenbetrieb.
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Mit etwas Verspätung

Den späteren Start führt der Jungwinzer auch auf die Wetterbedingungen im Frühjahr zurück. Durch den nassen April und Mai musste man mit Pflanzenschutz gegen einen drohenden Pilzbefall entgegenwirken. Aber auch der kühle August habe dazu beigetragen, dass die Ernte eine Woche später starte als im Vorjahr, so Muntner. 

Die Töchter von Andi Kollwentz, Christina und Barbara sind bereits voll im Betrieb integriert. | Foto: Philipp Carl Riedl
  • Die Töchter von Andi Kollwentz, Christina und Barbara sind bereits voll im Betrieb integriert.
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Das Abwechslungsreiche Wetter sorgt auch bei Winzer Andi Kollwentz für Freude. "Nur Sonne hilft unseren Trauben nicht", erklärt der Winzer. Eine gute Mischung aus Niederschlag und Sonnenphasen mache einen guten Jahrgang aus. Das Familienweingut in Großhöflein bewirtschaftet insgesamt 25 Hektar und hat sich rein auf Qualitätsweine spezialisiert. Seine Kulturen finden sich im Großhöflein und Kleinhöflein. 

Echte Handarbeit

70 Prozent seiner Anbaufläche wird Mitte September mit der Lesemaschine geerntet. Der Rest ist noch echte Handarbeit. "Wir haben viele ältere Kulturen in unserem Anbaugebiet, die teilweise 60 Jahre alt sind", erklärt der Weinbauer. Die Unterstützungssysteme seinen in diesen Weingärten noch nicht auf die maschinelle Ernte ausgelegt. Außerdem seien viele Reihen auch nicht reinsortig gesetzt. "Der Erntezeitpunkt ist extrem wichtig", sagt Muntner. er vertraue dabei ganz seine Messwerte und auch auf sein Gefühl. 

Gar ganz auf maschinelle Hilfe verzichtet der Winzer Andi Kollwentz aus Großhöflein. "Eine gute Handlese ist immer noch besser als jede Maschine", stellt Kollwentz klar. Er gibt aber auch zu, dass durch die Lesemaschinen die "Nachtkühle" ausgenützt werden könne. 

2023 wird von Experten ein guter Jahrgang erwartet. | Foto: Wein Burgenland
  • 2023 wird von Experten ein guter Jahrgang erwartet.
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Geringerer Ertrag erwartet

Im Jahr 2022 wurden im Burgenland 657 700 Hektoliter geerntet. Davon entfielen 386 600 Hektoliter auf Rotwein und 271 100 Hektoliter auf Weißwein. „Die Weinernte dürfte heuer mengenmäßig etwas geringer ausfallen. Die Trauben bei einigen Rebsorten sind durch die Verrieslung recht lockerbeerig und daher ist hier auch der Ertrag geringer. Der Qualität tut dies jedoch keinen Abbruch – ganz im Gegenteil, die Konsumenten dürfen sich wieder auf großartige Weine freuen,“ so Andreas Liegenfeld.

Den ersten Eindruck der heurigen Lese kann man sich jedenfalls bereits beim Martiniloben verschaffen.

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