Lärmschutzwand und Flüsterasphalt
Lärmschutz für Großhöflein und Müllendorf
Eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand und Flüsterasphalt sollen vor Autobahnlärm schützen.
GROßHÖFLEIN/MÜLLENDORF. Es war ein harter, langer Kampf gegen den Lärm für die Bewohner der an die Autobahn A3 angrenzenden Gemeinden Großhöflein und Müllendorf. Am 18. Juli – nach Diskussionen, die sich über mehr als vier Jahre zogen – verkündete LH Hans Peter Doskozil: „Im Herbst kommenden Jahres beginnt die ASFINAG mit dem Bau einer 1,5 km langen Lärmschutzwand. Diese soll ein Jahr später fertiggestellt werden.“
1,9 Millionen Euro
„Die Kosten der fünf Meter hohen Lärmschutzwand belaufen sich auf 1,9 Millionen Euro. 985.000 Euro davon trägt die ASFINAG“, erklärt Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl. Die restlichen Kosten übernimmt das Land, einen geringen Anteil steuert die Gemeinde bei.
Im Zuge der Bauarbeiten werden Vorbereitungen getroffen, um die Lärmschutzwand auf 7,5 Meter erhöhen zu können. Zudem werden Asphaltarbeiten vorgezogen und erstmals auf einer burgenländischen Straße Flüsterasphalt aufgetragen. Dieser soll den Lärm um weitere zwei Dezibel verringern und soll bis 2023 bis Hornstein als Untergrund dienen.
Lärmschutz ist Vorzeigeprojekt
„Ein Vorzeigeprojekt bei dem alle Player – nämlich die Bürgermeister, Bürgerinitiative, ASFINAG und das Land – gemeinsam eine wirtschaftlich vertretbare Lösung gefunden haben“, so Hufnagl, LH Doskozil, LHStv. Johann Tschürtz und LR Heinrich Dorner bei der Präsentation unisono.
Bürgerinitiative zufrieden
Ein Kompromiss, mit dem auch die Bürgerinitiative – wenn wohl auch mit einem weinenden Auge – vorerst leben kann. „3.000 Einwohner gewinnen an Lebensqualität. Die Maßnahmen sollten im gegenwärtigen Zustand ausreichen, aber natürlich wäre uns eine längere Schutzwand lieber gewesen. Das war aber finanziell nicht möglich“, so Andreas Kollwentz im Namen der Bürgerinitiative, die noch vor einem Jahr eine Schutzwand nicht als ausreichend erachtete und eine Einfriedung in Form eines Tunnels forderte.
Grüne Alternativen
„Das Einsetzen von Flüsterasphalt ist ein teurer, aber wirksamer Lärmschutz-Beitrag. Nachhaltiger wäre eine Geschwindigkeitsreduktion, vor allem in der Nacht und für LKWs. Das wäre auch im Sinne des Klimaschutzes und der CO2-Reduktion ein Gebot der Stunde“, so GRÜNE LAbg. Regina Petrik. „Auch eine Beschränkung auf 80 km/h für PKW ist auf dieser Strecke zumutbar. Die Entlastung für die Anrainer und für die Umwelt wären spürbar, der Zeitverlust minimal."
Wie laut ist es in Großhöflein?
Zu Spitzenzeiten überschreitet der Lärm von der Autobahn in Großhöflein derzeit die 60 Dezibel-Marke – eine Lautstärke, die mit einer laufenden Nähmaschine zu vergleichen ist. Durch die geplanten Maßnahmen würde sich der Lärmpegel um rund acht Dezibel verringern und dann der Lärmentwicklung eines Kühlschranks gleichen.
Video: der Föllig reflektiert den Autbahnlärm:
Weitere Informationen:
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