Bürgerinitiative
Rust formiert sich gegen Stadthafen-Bebauung

- Das Areal des Stadthafens soll verkauft werden. Ein Restaurant samt Lounge und Appartements sind geplant – eine Bürgerinitiative ist dagegen
- Foto: Bürgerinitiative Rust
- hochgeladen von Hannes Gsellmann
Eine Bürgerinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Fläche am Seeufer von jeglicher Bebauung frei zu halten.
RUST. Stein des Anstoßes ist ein Restaurant samt Lounge und Appartements, die von Star-Gastronom Walter Eselböck auf der Wiese zwischen dem Seehotel und dem Spielplatz errichtet werden sollen. Gegen diese Pläne mobilisiert nun eine überparteiliche Bürgerinitiative. In der letzten Oktoberwoche gegründet wurden mittlerweile 570 Unterschriften gegen eine Bebauung des Seeufers gesammelt.
Beschluss revidieren
Im Ruster Gemeinderat wurde mehrheitlich beschlossen, für das Projekt notwendige Flächen zu verkaufen und angrenzende Grundstücke zu verpachten. In der Resolution der Bürgerinitiative wird der Gemeinderat aufgefordert, diesen Grundsatzbeschluss zu revidieren und von der Verlegung der zur Bebauung notwendigen Flächenwidmung auf diese Grundstücke Abstand zu nehmen, um diese von jeglicher Verbauung frei zu halten.
Wertvolles Stück Land
„Die starke Beteiligung bei dieser Bürgerinitiative zeigt, dass es sich bei dem Seegrundstück am Stadthafen für viele Ruster um ein besonders wertvolles Stück Land handelt. Dass wir in einer besonderen Landschaft leben, drückt sich schon im Leitfaden für das Bauen im Weltkulturerbe der Burgenländischen Landesregierung aus, in der vom Neusiedler See als einer wertvollen und sensiblen Kulturlandschaft die Rede ist. Dort heißt es: ,Eingriffen mit negativen Auswirkungen auf die Kulturlandschaft ist vorzubeugen', argumentiert die Bürgerinitiative.
Stimme gegen Privatisierung
Eine der Initiatoren der Initiative ist Renate Lissy-Honegger: „Die Bürgerinitiative ist eine Stimme gegen die Privatisierung eines Stückchen Lands, das als Allgemeingut empfunden wird und auch als Erholungsgebiet im Flächenwidmungsplan ausgewiesen ist.“ Flächenfraß sei eines der großen Klimaprobleme in Österreich, gerade Erholungsgebiete dürften nicht verbaut werden.
Sinnvolle Gestaltung
Dabei will sich die Bürgerinitiative nicht prinzipiell gegen ein gutes und ansprechendes Projekt im Bereich des Stadthafens stellen. „Der Stadthafen hat großes Entwicklungspotenzial. „Einer sinnvollen Gestaltung, in die auch touristische Aspekte einbezogen werden, stimmen wir zu, jedoch nicht dem Verkauf eines Seeufergrundstücks”, spricht sich Georg Seiler von der Bürgerinitiative gegen den Verkauf, aber für eine grundlegende Planung mit Bürgerbeteiligung aus.
Bürger in Planung einbinden
Die Bürgerinitiative fordert die grundlegende Einbeziehung der Ruster Bevölkerung in einen umfassenden Planungsprozess. So soll ein tragfähiges und gutes Konzept entstehen, das sowohl die touristischen Interessen als auch die der Bevölkerung unter einen Hut bringt. „Daran sind wir im höchsten Maße interessiert und bereit uns aktiv zu beteiligen“, so die Mitglieder der Initiative.



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