„Die Veranstaltungshalle ist kein Jugendzentrum“
Podiumsdiskussion zum Thema „Offene Jugendarbeit in Eisenstadt“
Rund hundert Interessierte folgten der Einladung der Eisenstädter SPÖ zur Podiumsdiskussion ins Haydnbräu. Im Mittelpunkt stand die Forderung nach einem Jugendzentrum.
Nach einem zwar recht interessanten, aber doch etwas zu langen Vortrag von Michael Knofler, Koordinator des bundesweiten Netzwerkes Offene Jugendarbeit (boJA), brachten es die Diskussionsteilnehmer recht schnell auf den Punkt: „In Eisenstadt fehlt ein Jugendzentrum“.
Dass eine solche Einrichtung doch sehr erfolgreich geführt werden kann, konnte man von Christina Heinz und Tamara Hammer, Mitarbeiterinnen des Jugendzentrums Neufeld, erfahren. Der Lehrling Miklos Szabo schwärmte von der Zeit, als es in Eisenstadt noch ein Jugendzentrum gab: „Es war ein Zufluchtsort für uns Jugendliche und einfach super. Heute gibt es keinen Jugendtreff mehr.“ Bestätigung dafür gab es aus dem Publikum: „Es gibt hier so viele Subkulturen, die in Eisenstadt keine Räumlichkeiten vorfinden.“
Gemeinderätin Yasmin Dragschitz von den Grünen wies darauf hin, „dass die Frage nach dem Jugendzentrum zu wenig ist.“ Es müsse unterschiedliche Angebote für die einzelnen Altersgruppen geben. Dragschitz gab gleichzeitig zu, dass die geplante Veranstaltungshalle namens E-Cube kein Jugendzentrum im klassischen Sinn ist, und distanzierte sich damit auch von der Berichterstattung im Amtsblatt, wo unter anderem getitelt wurde: „Jugendzentrum 2.0“.
Kritische Worte zum E-Cube fand auch Günther Billes, Gemeinderat von der FPÖ: „Man baut eine Halle, von der die Jugendlichen nichts haben!“
SPÖ-Stadträtin Claudia Kreiner-Ebinger, die die Diskussion moderierte, über die Position ihrer Partei: „Für uns würde an erster Stelle die Jugendarbeit stehen, aus der heraus sich junge Menschen ihren eigenen Raum für verschiedenste Projekte und Partys gestalten.“
Am Ende der Podiumsdiskussion fasste Kreiner-Ebinger die Ergebnisse zusammen: mehr finanzielle Ressourcen, die Führung eines ernsthaften qualifizierten Dialogs mit jungen Menschen und vor allem die Neuerrichtung eines Jugendzentrums mit qualifizierten, überparteilichen Personen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.