Banking mit Google & Co.: Burgenländer sehr skeptisch

- Michael Jeserschek (r.), Direktor der Erste Bank im Burgenland: "Banking muss heute einfach und sicher sein."
- hochgeladen von Franz Tscheinig
EISENSTADT (ft). Im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen wurden im April 900 Österreicher – 100 davon waren Burgenländer – zu ihren Banking-Gewohnheiten befragt. Am Mittwoch wurden nun in der Erste Bank-Filiale beim Alten Stadttor in Eisenstadt die Ergebnisse der Umfrage präsentiert.
Skepsis gegenüber Google & Co.
Das interessanteste Ergebnis: Obwohl 96 Prozent der befragten Burgenländer Innovation als sehr wichtig angaben, würden nur die wenigsten von ihnen ihre Bankgeschäfte mit einem der innovativen Internetgiganten abwickeln. So würden etwa 73 Prozent der Befragten keine Bankdienstleistungen von Amazon in Anspruch nehmen – bei Google sind dies gar 89 Prozent und die höchste Ablehnung bekam Facebook mit 99 Prozent. Ähnlich wenig Interesse besteht für Angebote von FinTechs: acht von zehn Burgenländern interessieren sich nicht für diese.
"Respekt nicht verlieren"
"Trotzdem darf man den Respekt vor diesen Playern nicht verlieren", warnt Michael Jeserschek, Direktor der Erste Bank im Burgenland. "Das ist eine Momentaufnahme und wir wissen, wie schnell sich das ändern kann, wenn entsprechende Angebote erst einmal in den Alltag der Menschen integriert sind." Entscheidend sei aber, dass die Burgenländer viel Wert auf Datenschutz, persönliche Beziehung und Vertrauen legen. So halten 64 Prozent ihre Daten im Online-Banking sicherer verwahrt als etwa bei Amazon (9 Prozent). Außerdem schenken 70 Prozent dem Online-Banking mehr Vertrauen als beispielsweise Google (7 Prozent).
"Muss einfach und sicher sein"
Einzig beim Spaß an der Nutzung liegen die Dienste von Amazon (42 Prozent), Google (32 Prozent) und Facebook (24 Prozent) vorne. "Aber es geht beim Banking nicht um den Spaß, sondern es muss einfach und vor allem sicher sein", so Jeserschek, der die Banking App "George Go" diesbezüglich auf den Vormarsch sieht: "Woran andere jetzt erst arbeiten, haben wir 2015 mit George schon gestartet. Bei uns können sich Kunden sicher sein, dass wir Daten nicht weiterverkaufen."
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