Falsche Scham kann böse Folgen haben

ST. VALENTIN. Bei Bauch- oder Kopfschmerzen zum Arzt gehen, fällt vielen Menschen in der Regel nicht allzu schwer. Doch was tun, wenn es im Intimbereich juckt, man Harn verliert oder unkontrolliert Luft entweicht? Michael Jahn, Facharzt für Urologie in St. Valentin, ist täglich mit Tabuthemen wie Harninkontinenz, Blasenentleerungsstörungen oder mit Veränderungen der Prostata konfrontiert und weiß, wie ungern Frauen und Männer mit solchen Problemen zum Arzt gehen.

Falsches Schamgefühl

„Leider ist die urologische Untersuchung nach wie vor mit zahlreichen Vorurteilen oder falsch verstandenen Schamgefühlen behaftet. Viele Patienten scheuen daher oftmals vor einem Besuch zurück, obwohl sie bereits seit längerer Zeit unter Beschwerden, wie ungewollten Harnverlust oder auch Erektionsstörungen, leiden“, erzählt der Arzt. „Oft werden Symptome verheimlicht oder verharmlost, da man sich ihrer schämt. Jeder kennt jemanden in der Familie oder im Bekanntenkreis mit einer Harninkontinenz. Die Menschen trauen sich nicht mehr aus dem Haus, vereinsamen, aus Angst jemand könnte ihre Probleme sehen“, weiß der Urologe aus Erfahrung. „Viele meinen, Urologen wären die 'Frauenärzte' der Männer. Doch dabei handelt es sich um ein Klischee. Zwar sind die Urologen in der Tat auch Experten für männliche Geschlechtsorgane, sie behandeln aber genauso die Harninkontinenz, Infekte oder auch Blasenentleerungsstörungen bei Frauen. Bei Harnleiter-, Blasen- oder Nierenproblemen, die bekanntlich viele Frauen betreffen, sollte in erster Linie ein Urologe aufgesucht werden“, empfiehlt Jahn.

Jährliche Kontrolle ab 45

Denn auch in der Urologie gilt, je früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine Heilung. Besonders Männer sollten in der urologischen Untersuchung nicht nur eine reine Kontrolluntersuchung bei Beschwerden, sondern eine wichtige Vorsorgeuntersuchung sehen. Gerade im Bereich der Früherkennung von Prostatakrebs spielt die regelmäßige Kontrolle beim Urologen eine entscheidende Rolle. „Es ist daher wichtig, falsche Vorstellungen und Ängste vor einer urologischen Untersuchung abzubauen“, sagt der Arzt. Die österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie empfiehlt ab dem 45. Lebensjahr eine jährliche Kontrolle bei einem Facharzt.

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