Mauthausenkomitee Enns
Blumen und Steine zum Gedenken an die Opfer der Todesmärsche

- Das Mauthausenkomitee gedenkt den Opfern der Todesmärsche in 1945.
- Foto: Ernst Samide
- hochgeladen von Michael Losbichler
Das Mauthausenkomitee Enns lädt Besucher und Spaziergänger ein, im April und Mai zum Gedenken an die Opfer der Todesmärsche verschiedene Blumen oder Steine an die Gedenkorte in Enns und Ennsdorf zu bringen, um die Vielfalt im Gedenken darzustellen.
ENNS. Der 22-jährige Koch Ulryk Landsberger wurde im April 1945 durch Enns getrieben und zwei Tage später im KZ Gunskirchen ermordet. Mit 22.000 anderen Menschen musste er den Todesmarsch von Mauthausen bis Gunskirchen gehen. Dass man heute seinen Namen, sein Alter und seinen Beruf kennt, ist der Historikerin Angelika Schlackl zu verdanken. Sie begibt sich unermüdlich auf Spurensuche begibt, um den Opfern so wenigstens ein Stück ihrer Würde zurückzugeben.
Gedenken bei Basilika St. Laurenz
Das Mauthausenkomitee Enns erinnerte am 21. April an die Opfer der Todesmärsche bei der Basilika St. Laurenz, wo 87 Ermordete bestattet waren. Auch in Ennsdorf gibt es bei der Kapelle Ecke Bäckerstraße-Westbahnstraße einen Gedenkort, pandemiebedingt konnte dort heuer leider kein Gedenken stattfinden.
Zusammenleben in Vielfalt
Bei der Feier entstand mit einigen wenigen Namen und Lebensgeschichten ein berührendes Bild von Menschen, die einzig und allein deshalb verfolgt und ermordet wurden, weil sie nicht in das weltanschauliche Konzept der Nazi-Diktatur passten. „Würde ich hassen, hätte Hitler gesiegt“, meinte Jehuda Bacon, einer der wenigen Überlebenden der Todesmärsche nach Gunskirchen.
Erinnerungskultur ist Zukunftssicherung
"Wir brauchen als Gesellschaft ein gutes menschliches Zusammenleben in seiner Vielfalt von religiösen und politischen Ansichten, unterschiedlicher Herkunft, verschiedener Geschmäcker und Vorlieben, um gemeinsam eine gute Welt zu gestalten. Die Erinnerung an die Vergangenheit soll uns den Blick auf die Gegenwart schärfen. Vielfalt im Leben ist Antwort auf die Grenzen, die derzeit im Denken und Handeln aufgebaut werden", so das Mauthausenkomitee. Die Erinnerungskultur des Mauthausenkomitee Enns sei somit ein wesentliches Stück Zukunftssicherung.


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