St. Florian
Expertin gibt Wissen zu heimischen Räucherpflanzen weiter
St. Florianer Kräuterpädagogin Wilbirg Benischek informiert über heimische Räucherpflanzen und gibt Anleitung zum Räuchern.
ST. FLORIAN. „Räucherdüfte wirken auf den gesamten Menschen, auf den Körper, die Seele, das Unterbewusstsein und auf die Umgebung“, erklärt Kräuterpädagogin Wilbirg Benischek aus St. Florian. Eine besondere Bedeutung hatte das Räuchern schon immer in der dunklen Jahreszeit. In vielen Haushalten wird zu Weihnachten und in den Raunächten geräuchert, das sind die zwölf Nächte „zwischen den Jahren“, beginnend mit der Wintersonnenwende um Weihnachten und endend mit dem Dreikönigstag. "So feierte man den Sieg des Lichts über die Dunkelheit und ging mit dem Räucherpfandl durch Haus und Ställe, um böse Mächte zu vertreiben und Krankheit und Leid fernzuhalten."
"Gibt kein richtig oder falsch"
Beim Räuchern gibt es kein richtig oder falsch. Jeder Mensch entwickle sein eigenes Ritual: "Es geht darum, dass wir uns wohlfühlen", motiviert Benischek. Das Wissen um die heimischen Räucherpflanzen ist leider vielfach in Vergessenheit geraten, erzählt sie weiter. Der Beifuß zum Beispiel gilt als unsere älteste Schutz-und Heilpflanze, aber auch mit den Harzen unserer Nadelbäume wie Tanne, Fichte, Lärche oder Kiefer kann geräuchert werden. Wilbirg Benischek hat in ihrem Kräuterparadies verschiedene Räuchermischungen. So enthält die „Kraft-Schutz und Segen“ Mischung neun verschiedene heimische Kräuter. Auch die Rose, eine Pflanze, die das Herz öffnet und eine friedvolle und harmonische Atmosphäre verströmt ist darin enthalten.
Heimische Kräuter zum Räuchern
Beifuß gilt als unsere älteste Schutz-und Heilpflanze. Er ist in vielen Räuchermischungen enthalten und kann auch einzeln verräuchert werden, z.B. um einen Raum zu reinigen oder „dicke Luft“ zu vertreiben.
Das Harz der Nadelbäume wie Tanne, Fichte, Lärche oder Kiefer wird heimischer Wald-Weihrauch genannt und hat eine reinigende Wirkung.
Holunderblüten, Johanniskraut, Wilder Majoran oder Königskerze wirken beschützend und stärkend, sie wurden früher auch für Wetterräucherungen verwendet.
Schafgarbe, Engelwurz oder Frauenmantel haben sich bewährt, um die eigene Mitte zu stärken und um sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren.
Wie wird geräuchert?
Notwendige Utensilien:
- Mörser zum Zerkleinern von Harzen, Kräutern und Samen
- Kerze
- feuerfeste Schale
- Sand
- Streichhölzer
- Räucherkohle oder Zunderschwamm
- Räucherzange
- Kupferlöffel zum Dosieren des Räucherwerkes
- Salbei- oder Buchsbüschel, Feder
- Räuchergut: Kräuter, Wurzeln, Harze, Rinden, Nadeln, Flechten oder Räuchermischung
Die Räucherkohle wird angezündet und auf den Sand im feuerfesten Gefäß gelegt. Sobald die Kohle grau wird und zu glühen beginnt kann ein Teil der Kräuter draufgelegt werden. Mit einer Feder oder einem Buchsbüschel nun den duftenden Rauch im Raum verteilen. Ist das Räuchergut verkohlt, wird es von der Kohle geschoben und Frisches wieder draufgelegt. Nach dem Räuchern den Raum gut lüften.
Bei Reinigungsritualen in Räumen ist es wichtig, das Fenster zu öffnen, damit der Rauch entweichen und die schlechten Energien mit sich forttragen kann. Den Rauch sorgfältig in jeden Winkel des Raumes fächern, da sich gerade in den Ecken gerne Energien stauen und sammeln. „Wir können mit dem Räuchern reinigen, heilen, schützen, segnen, die Stimmung heben, bei Trauer oder Loslassprozessen unterstützen, entspannen, Stress abbauen und uns mit unseren Wurzeln verbinden.“ erklärt Wilbirg Benischek.
Weitere Möglichkeiten:
Räuchern auf dem Stövchen, Räucherfackel, Räucherbüschel, Zunderschwamm, Räuchern beim Lagerfeuer, Landschaftsräucherung.
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