Landesausstellung bringt neue Erkenntnisse
ENNS (km). „Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich“ ist die erste oberösterreichische Landesausstellung, bei der die Besucher interaktiv in die Thematik eintauchen können. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit, die diese Landesschau mit sich bringt. „Für uns ist es vermutlich auch die Landesausstellung, die den größten wissenschaftlichen Output haben wird“, so Stefan Traxler, wissenschaftlicher Leiter der oberösterreichischen Landesausstellung. „Wir haben nicht nur die Grabungen, sondern auch die kompletten zivilen Siedlungsräume, also alle freien Flächen rund um Enns, geophysikalisch prospektiert“, berichtet Traxler weiter. So konnte ein komplett neuer archäologischer Stadtplan von Enns erstellt werden. Das Projekt wurde im Auftrag des Landes Oberösterreich vom österreichischen archäologischen Institut realisiert. „Wir wissen dadurch mit ziemlicher Sicherheit, wo sich einst der römische Hafen in Enns befunden hat.“ Der war bisher noch unentdeckt. „Wir wissen nun auch wie das Straßensystem funktioniert hat, und wie die Gebäude ausgesehen haben – auch dort, wo noch nie gegraben wurde“, erzählt Traxler begeistert. Weitere Erkenntnisse konnten die Archäologen durch das Gräberfeld „Am Steinpass“ gewinnen. Die antropologischen Forschungen, also die Untersuchungen der Knochen, können als Meilenstein in der Erforschung des Lebensraumes an der Donau in Oberösterreich vom zweiten bis zum vierten Jahrhundert bezeichnet werden. Volkskrankheiten konnten dadurch ebenso diagnostiziert werden wie tödliche oder erfolgreich behandelte Verletzungen.
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