Garten im Herbst
Ökologisch Garteln während der kalten Jahreszeit

In der Zweigstelle Schwaigau hat der Herbst bereits Einzug gehalten.  | Foto: Sandra Würfl
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Lange galt der Herbst als Zeitpunkt des Aufräumens: Die letzten Früchte wurden geerntet, die Beete umgegraben, Sträucher zurückgeschnitten und das Laub entsorgt. Doch wer einen möglichst gesunden und ökologischen Garten möchte, sollte genau das vermeiden. 

ASTEN. „Das Vergehen einer Pflanze hat auch etwas Schönes und ist ökologisch wertvoll! Hier gilt es nicht nur an den eigenen Vorteil zu denken, sondern ebenso an die Natur mit ihrer Fauna", sagt Walter Platzer, Betriebsleiter der Gärtnerei „Zweigstelle Schwaigau" in Asten. Er empfiehlt, je nach verfügbarem Platz, möglichst alles, was aus dem eigenen Garten kommt dort zu belassen. „Laub, Rückschnitt und Totholz dienen als Rückzugsorte für Kleintiere und Insekten, welche wiederum wichtig für den natürlichen Kreislauf sind."  

Weniger ist oft mehr

Entgegen dem weiterverbreiteten Irrtum, Sträucher, Stauden und Gräser im Herbst zurückschneiden zu müssen, sollten diese Pflanzen möglichst stehen gelassen und erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. „Die Samen, die sich noch auf den Pflanzen befinden, stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere dar", erklärt Platzer. Darüber hinaus kann zu spätes Zurückschneiden bei größerem Gehölz ein Türoffner für so manche Erkrankungen sein. Um die Pflanzen dennoch vor dem Winter zu schützen, können diese zusammengebunden werden. 

Gartengemüse im Winter

In Gartenbeeten mit einjährigen Pflanzen sollten Hobbygärtner auch im Herbst wieder etwas einsäen oder einpflanzen. Dafür eignen sich neben diversen Samen und Zwiebeln insbesondere die verschiedenen Sorten an Wintergemüse. „Dazu gibt es die tolle Aktion „Wintamine" der oberösterreichischen Gärtner. Mit den winterharten Salatpflanzen kann auch in der kalten Jahreszeit Gemüse aus dem eigenen Garten geerntet werden", erzählt der Leiter der Gärtnerei. Wird nichts angepflanzt, sollten die Beete nicht umgestochen, sondern lediglich aufgelockert und mit Verrottungsmaterial wie Laub abgedeckt werden. 

Gefahr: Trockene Winter

„Viele glauben, dass die Pflanzen kein Wasser brauchen, wenn Schnee liegt. Schnee ist allerdings gefrorenes Wasser und daher für die Pflanzen nicht verwertbar", erklärt Platzer. Aus diesem Grund sollten vor allem immergrüne Pflanzen in trockenen Wintern auch einmal ordentlich gegossen werden. Ansonsten können die Blätter braun werden und absterben.  

Düngen mit Bedacht

Möchten Hobbygärtner ihre Pflanzen beim Überwintern mit Dünger unterstützen, gilt es den Fokus auf deren Stärkung zu legen. „Stickstoffhaltige Dünger, die das Wachstum fördern sind für den Winter ungeeignet", weiß der Profi. Er empfiehlt zudem die Wahl ökologischer Dünger wie Hornspäne und Co. Um den Rasen gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen, kann er im September noch einmal mit einem gräserstärkenden Mittel gedüngt werden. Gemäht werden kann er solange die Witterung dies zulässt. 

Ideale Pflanzzeit

Generell ist der Herbst aufgrund der Bodenfeuchte eine ideale Pflanzzeit für Gewächse wie Sträucher und Bäume. Lediglich sensible und weniger winterharte Pflanzen sollten eher im Frühjahr gepflanzt werden, um ihnen mehr Zeit zur Kräftigung zu verschaffen. Auch für den Boden ist es wichtig, möglichst aktiv gehalten zu werden. 

Gartenarbeit als Ausgleich

„Gerade in Zeiten wie diesen ist die Gartenarbeit ein Gegenpol", sagt Gärtnereileiter Platzer. “Sie fördert den Stressabbau, bringt uns an die frische Luft und wirkt wie eine Art Psychohygiene." Den Kreislauf des Wachsens, Erblühens und Vergehens mitzuerleben sei beruhigend und helfe den Menschen bei der Erdung. Mit der herbstlichen Gartenarbeit kann man demnach nicht nur der Natur etwas gutes tun, sondern auch der eigenen Seele!

Inspirieren lassen

Um sich Inspiration zu holen, geeignetes Material zu finden und „Wintamine" zu shoppen sind Hobbygärtner dazu eingeladen, die Gärtnerei „Zweigstelle Schwaigau" zu besuchen und das Angebot zu durchschmöckern.

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