Entlastung für Angehörige muss her
Pflegebedarf in Linz-Land wird steigen
Mehr als 6.800 Menschen werden in Linz-Land zuhause gepflegt– Wolfgang Hattmannsdorfer, Obmann des Hilfswerk OÖ, fordert eine Entlastung für pflegende Angehörige.
LINZ-LAND. „Die Pflegethematik wird in Linz-Land und im Zentralraum immer wichtiger“, berichtet Wolfgang Hattmansdorfer, Obmann des OÖ Hilfswerk. „Aktuell haben über 8.000 Menschen im Bezirk Linz-Land einen Pflegebedarf. Das Land Oberösterreich rechnet damit, dass sich dieser Wert innerhalb der nächsten 20 Jahren auf über 12.800 erhöhen wird“. Laut einer IMAS-Umfrage (Institut für Markt- und Sozialanalysen) des OÖ Hilfswerk, spielt für 61 Prozent der Menschen im Zentralraum die Pflege von Angehörigen eine große Rolle. „Das Pflegethema zählt schon heute zu den größten Herausforderungen unserer Generation. Umso wichtiger ist es, dass die Verbesserung der Pflege ganz oben auf der Tagesordnung der politischen Entscheidungsträger steht,“ schließt Hattmannsdorfer aus den aktuellen Zahlen.
Pflege passiert großteils in eigenen vier Wänden
In Linz-Land passiert der Großteil der Pflege in den eigenen vier Wänden. Von den 8.000 Pflegebedürftigen in Linz-Land können aktuell 1.109 in Alten- und Pflegeheimen betreut werden, der Rest wird meist von Angehörigen oder Angeboten wie mobile Dienste gepflegt. Im Zentralraum geben 32 Prozent der Einwohner an, selbst einen Pflegefall in der Familie zu haben. „Diese Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass es eine spürbare Entlastung für pflegende Angehörige braucht. Pflege daheim darf nicht schlechter gestellt sein als die Pflege in einem Heim“, so Hattmannsdorfer. Es brauche daher einen Pflege-Daheim-Bonus, um die Pflege in den eigenen vier Wänden zu honorieren und Angehörige zu entlasten. „Darüber hinaus sollen durch einen Ausbau der Tagesbetreuung Menschen tagsüber in einer Pflegeeinrichtung betreut werden, aber dennoch zuhause wohnen und durch Angehörige mitbetreut werden können“, sagt der Hilfswerk-Obmann.
Der größte Wunsch im Alter: Jemanden zum reden
Die Umfrage ergab außerdem, dass es 80 Prozent der Menschen im Zentralraum am wichtigsten ist, im Alter jemanden in der Nähe zu haben, mit dem man täglich reden kann. Groß ist auch der Wunsch, den Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen zu können (64 Prozent). Gleichzeitig wünschen sich drei von vier Befragten, im Bedarfsfall in ein Seniorenheim aufgenommen zu werden (73 Prozent).
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