Polizei fasst mutmaßliche Betrüger

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Am 12. November 2014 fand ein Treffen zwischen einem oberösterreichischen Geschäftsmann und einem angeblichen Investor in Italien statt. Der Geschäftsmann wollte 20 Millionen Euro investieren, erwähnte aber auch, dass Kosten von 800.000 Euro für eine Ausfallsversicherung fällig würden. In den folgenden Telefonaten verlangte einer der Anbahner, dass der Kreditnehmer 100.000 Euro bar anlässlich der Vertragsunterzeichnung nach Mailand mitnehmen solle.

Nachdem dies der oberösterreichische Geschäftsmann ablehnte bot der Betrüger an, dass seitens des Kreditnehmers am Tag vor Vertragsunterzeichnung bzw. vor Auszahlung des Investments 400.000 Euro – die für die Ausfallsversicherung vorgesehen sind – in bar zur Prüfung vorzulegen sind. Unmittelbar nach der Überprüfung würden sofort 2,4 Millionen Schweizer Frankennals erste Tranche der Investition übergeben werden.

Es wurde vereinbart, dass dieses Geldvorweisen am 4. Dezember 2014 im Tresorraum einer Linzer Bank erfolgte. Der oberösterreichische Geschäftsmann ging mit einem Pärchen – den angekündigten Geldprüfern – in den Tresorraum, wo das Bargeld (400.000 Euro) durch den 55-jährigen Tatverdächtigen aus Rumänien geprüft wurde. In der Folge verpackte er das vorgezeigte Geld in einem Kuvert, umwickelte es mit Klebeband und machte es so zu einem Päckchen. Unter Mithilfe seiner Partnerin, einer 22-jährigen rumänischen Staatsbürgerin, die ein vorbereitetes Päckchen mit wertlosen Papierscheinen mitführte, wurden die Päckchen in einem unbeobachteten Moment ausgetauscht.

Beim Verlassen des Tresorraumes wurden die beiden mutmaßlichen Betrüger durch Ermittler des Landeskriminalamtes, Ermittlungsbereich 05-Betrug, angehalten und festgenommen. Das schreibt die Polizei in einer Aussendung. Das Päckchen mit dem Echtgeld fanden die Beamten bei der 22-Jährigen. In ihren Vernehmungen zeigten sich die beiden Verdächtigen zum beabsichtigten Betrug geständig.

Am Nachmittag des 5. Dezember 2014 wurden die beiden Beschuldigten aufgrund der Anordnung der Staatsanwaltschaft Linz in die Justizanstalt Linz eingeliefert. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Was ist ein "Rip Deal"?

Seit 1989 sind schwere gewerbsmäßige Betrugsstraftaten nach dem modus operandi "Rip Deal" bekannt. Diese "Rip Deals" werden grundsätzlich arbeitsteilig zwischen einem sogenannten "Anbahner" – zuständig für die Opfersuche und die Anwerbung – und dem "Truffatori" – zuständig für die persönlichen Treffen mit den Opfern – begangen. Weiters gab es Helfer, z.B. Chauffeure für den vermeintlich reichen Investor. Eine Spezialität bilden besonders ausgefeilte Betrugshandlungen zur letzten finalen Täuschung, die den Schaden herbeiführt.

Bisher wurden die Opfer zur Tatvollendung fast immer ins Ausland gelockt und mussten zu den Treffen im Ausland Bargeld zum Tauschen oder zur Provisionszahlung mitbringen. Dies bedeutete für die Opfer ein gewisses Risiko und stellte eine Hemmschwelle dar. Der Täter musste die Opfer demnach dazu bringen, dass sie diese Hemmschwelle überwinden.

Seit Ende 2013 ist nun eine verfeinerte Vorgehensweise der Täter laut den Ermittlern des Landeskriminalamtes Oberösterreich zu beobachten: Sie fordern vom Opfer, dass sie das Geld in den Büroräumlichkeiten oder in der Bank der Opfer besichtigen und prüfen lassen sollen und versichern, dass das Geld beim Opfer im Tresor des Büros bzw. in der Bank verbleiben kann. Erst nach dem erfolgreichen Geschäft sollte das Geld übergeben werden. Die Opfer müssen hier eine wesentlich geringere Hemmschwelle überwinden und wiegen sich bzw. ihr Geld in Sicherheit.

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