Religion als Quelle der Freiwilligenarbeit
ENNS. "Bei mir ist immer viel los, aber für mich ist das positiver Stress, ich habe ein erfülltes Leben." Die fünffache Mutter (ein sechstes Kind ist unterwegs) engagiert sich ehrenamtlich im Integrationsverein "Gemma" und im Bosnisch-Österreichischen Kulturverein "Der Gerade Weg". Vor fünf Jahren gründete Softic mit gleichgesinnten Frauen den Verein "Gemma" und war dessen erste Obfrau. Die Tochter bosnischer Einwanderer sieht in "Gemma" eine wichtige Brückenfunktion. "Für viele Migranten, besonders Frauen, geht es darum, eine erste Barriere zu überwinden", sagt Softic. Die Deutschkurse des Vereins und seine weiteren Aktivitäten, vom Handarbeiten für einen guten Zweck über den 14-tägigen "Multi-Kulti-Treff" bis zu Frauen- und Kinderfesten, leisten hier wertvolle Dienste. "Wer einmal dabei war, kommt immer wieder."
Verbindende Kraft
Während des Bosnienkriegs, als Jasna Softic und ihre Familie zahlreiche Flüchtlinge in ihren Wohnungen aufnahmen, wandte sich die junge Muslimin verstärkt ihrem Glauben zu. In der Religion sieht sie eine verbindende, keine trennende Kraft. "Nächstenliebe und freiwilliges Engagement kommen aus dem Glauben, sei es nun aus dem Christentum oder dem Islam", meint Softic. "Zum Beispiel ist die Idee zum Verein Gemma aus den Begegnungsfesten der Ennser Pfarre St. Marien entstanden." Bei ihren Führungen durch das Zentrum "Der gerade Weg" bringt Softic Schulkindern das Gemeinsame der beiden Religionen näher. "Die Kinder reagieren offen und unvoreingenommen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.