Keramikfiguren von Keramos
St. Valentinerin sammelt Figuren mit Geschichte

Foto: Uta Matschiner
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Im 1. Weltkrieg wurden Kriegsinvaliden in Manufakturen wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert.

ST. VALENTIN (bks). Die St. Valentiner Kunsthistorikerin Uta Matschiner sammelt leidenschaftlich gerne Keramik-Figuren der Firma Keramos. Hinter dem Unternehmen steckt eine ganz besondere Geschichte. „Die Wiener Kunstkeramik und Porzellanmanufaktur Keramos ging aus einer Invalidenschule hervor, die während des ersten Weltkrieges Kriegsinvaliden wieder in einen Arbeitsprozess eingliederte", sagt Matschiner. Eine der Keramikmanufakturen lief erfolgreich, sollte aber nach Ende des Weltkrieges geschlossen werden. Drei der dort tätigen Keramiker gründeten daraus im Jahr 1919 die Firma Keramos.

Keramos im zweiten Weltkrieg

Aber auch während des zweiten Weltkrieges spielte das Unternehmen eine karitative Rolle. „Mehrere Millionen Winter-Hilfs-Werk-Abzeichen wurden bei Keramos produziert", so die Kunsthistorikerin. Die dabei entstandenen kleinen Keramikfiguren wurden gerne als Broschen verwendet. „Man bekam sie, wenn man eine Spende an das Winter-Hilfs-Werk gab." Die Spendengelder kamen Bedürftigen in Form von Decken, Heizmaterial oder warmer Kleidung zu gute. Im weiteren Verlauf des zweiten Weltkrieges wurden die Gelder jedoch für die Kriegsfinanzierung verwendet.

Figuren spiegeln Zeitgeist wieder

Die Keramikfiguren sind auch heute noch von historischem Interesse. Denn: „Da bei der Firma Keramos insgesamt über 3.000 verschiedene Modelle von 61 Entwerfern entstanden sind, bildet dieses breite Spektrum einen interessanten Einblick in das jeweilige Zeitgeschehen", sagt Matschiner. „Die Figuren zeigen Details, die für den Alltag wichtig waren und spiegeln den Zeitstil wieder." Zur Zeit des zweiten Weltkrieges seinen beispielsweise traditionelle Trachtenfiguren, heroische Hirschen und Löwen sowie klassische Pferdefiguren entworfen worden.

Doch, woher rührt das Interesse der St. Valentinerin an den Figuren? „Weil diese umfangreiche Produktion so viel Schöpfergeist beinhaltet, so viel Liebe zum Detail, und der Ideenreichtum einfach unglaublich ist." Die Figuren seien eine ideale Inspirationsquelle für ihre Arbeit als Designerin.

Foto: Uta Matschiner
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