St. Valentins Bürgermeisterin: „Lehre wird unterschätzt“
St. Valentins Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr sieht viel Potential in den Lehrlingen.
ST. VALENTIN. Lehrlingsredakteurin Ronja Matschiner war bei St. Valentins Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr zu Gast, um ihr einige Fragen zum Thema Lehre zu stellen.
Welches Image hat Ihrer Meinung nach die Lehre?
Leider hat die Lehre nicht den Ruf, der ihr gebührt. Viele Eltern wollen, dass die Kinder eine höhere Schule besuchen. Ich sehe die Ausbildungsformen als gleichwertig an. Was zählt, ist eine ordentliche Berufsausbildung für einen guten Start ins Leben.
Wie könnte man jungen Menschen einen Lehrberuf wieder schmackhaft machen?
Ich denke, es muss vor allem in die Köpfe der Eltern. Oft wissen Schüler und Eltern nicht, was hinter den Berufen steht. Es gibt eine Vielzahl an Berufen, die man gar nicht kennt.
Haben Lehrlinge Ihrer Meinung nach dieselben Berufsschancen als Absolventen einer höheren Schule?
Besonders die Lehre mit Matura hat einiges verändert. Bei Absolventen von Schulen herrscht ein regelrechter Verdrängungswettbewerb. Jobs die früher von Maturanten besetzt wurden, werden heute von Studienabgängern erledigt. Denn: Es sind so viele in die Schulen geströmt.
Denken Sie, dass man mit 15 noch zu jung für einen Job / für eine Lehre ist?
Nein, das denke ich nicht. Das System hat sich bewährt. Jugendliche sind heute vom Horizont her schon viel weiter als das noch vor 20 - 30 Jahren der Fall war.
Was halten Sie vom Konzept „Lehre mit Matura"?
Ich finde es sehr positiv, weil man die Möglichkeit hat sich weiterzubilden. Es steht einem alles offen und man hat gute Aufstiegschancen. Außerdem ist eine Weiterentwicklung in eine andere Fachrichtung möglich. Ich glaube aber, dass es sehr anstrengend ist.
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