Strenge Auflagen für Bauern
Bauernkammer sieht die Zukunft der Landwirte realistisch: Betriebe müssen sich spezialisieren.
BEZIRK (red). Die Situation der Landwirte im Bezirk Linz-Land ist nicht immer einfach. Missernten, Überschwemmungen und Preisschwankungen wie bei der Milch zwingen viele Landwirte, sich einen anderen Nebenjob zu suchen. "Im Bezirk gibt es rund 983 Landwirte", erklärt Johannes Brandstetter von der Landwirtschaftskammer. Rund die Hälfte davon führt ihren Betrieb im Nebenerwerb. Ein Grund dafür ist die Nähe zum Ballungsraum Linz. Hier finden die Landwirte eine sichere Arbeit, die nicht von der Wettersituation abhängig ist.
"Ich kann nicht so wie etwa ein Wirtschaftsbetrieb bei Problemen einfach den Produktionsstandort wechseln. Bei uns sind zudem die Produktionsauflagen sehr hoch, obwohl wir im europäischen Markt sind. Teilweise haben wir höhere Auflagen, etwa im Bereich Tierhaltungsrichtlinien, Umweltauflagen. Das sind Wettbewerbsnachteile, weil wir in Europa einen einheitlichen Markt haben.
Österreich ist auch noch klein strukturiert, auch der Bezirk Linz-Land ist klein strukturiert, zur Relation mit ehemaligen Ostdeutschland oder Nachbarstaaten Tschechien, Slowakei, Ungarn. Das ist auch gut so. Der Bevölkerung sollte dies allerdings klar sein. Wir haben im Durchschnitt 29 Hektar Betriebsfläche, inklusive der Pachtfläche", so Brandstetter.
Neben der schwierigen wirtschaftlichen Situation haben die Altbauern oft ein Nachwuchsproblem: "Der Bezirk liegt im Ballungsraum, bei uns gibt es gute Arbeitsplätze, daher gehen viele junge Leute, die den Hof später übernehmen wollen, einer außerlandwirtschaftlichen Arbeit nach. Viele künftige Hofübernehmer bilden sich weiter und sind am Arbeitsmarkt sehr begehrt, weil sie die Arbeit von Kindheit an miterleben. Daher wird der Anteil an Nebenerwerbsbauern noch steigen. Es wird aber künftig auch spezialisierte Betriebe geben, die sich den Arbeitsplatz zu Hause einrichten, die eine dementsprechende Fläche brauchen oder in eine Veredelungswirtschaft (sprich Schweine- Geflügelhaltung) investieren, oder den Markt im Bereich der Direktvermarktung (Most, Buschenschank, Bauernmärkte) ausnützen", erklärt Brandstetter von der Landwirtschaftkammer weiter.
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