Diskussion über Gastgartenöffnung

„Tischerlrucken“ Anfang März am Ennser Hauptplatz

Ein Ennser Gastwirt möchte bei Schönwetter auch schon vor dem 16. März Tische hinausstellen können. Erlaubt ist das aber nicht. 
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ENNS. Alles, was Wolfgang Brunner will, ist, an schönen Tagen „g'schwind“ drei bis vier Tischerl hinauszustellen. Das erlaubt ihm aber keiner. Zumindest nicht, solange er in den Wintermonaten keinen Gastgarten anmeldet. Für den Ennser Bürgermeister Christian Deleja-Hotko steht fest: „Es gelten Regeln, allein schon aufgrund der Haftung. Wir können Gesetze und Verordnungen nicht nach dem Wetter richten. Es braucht immer ein Datum.“ Die im Gemeinderat beschlossene Regelung sieht vor, dass Schanigärten in Enns in der Zeit von 16. März bis 31. Oktober betrieben werden dürfen. Für den Rest des Jahres gilt eine Wintertarifordnung.

„Gesamte Fläche vertut nur Parkplätze“

Gastronom Brunner vom Gasthof "zum goldenen Schiff" sei durchaus gewillt, den Wintertarif zu bezahlen, allerdings nur aliquot: „Drei bis vier Tische vor der Haustüre stören nicht. Die gesamte Schanigartenfläche vertut nur unnötig Parkplätze und ist ja gar nicht notwendig“, so der Wirt. Seit mittlerweile 23 Jahren koste ihn das Thema nun schon Nerven. Von den Zuständigen erhoffe sich der Wirt mehr Entgegenkommen und etwas Flexibilität: „Ich will mir nicht gefallen lassen, dass Gäste glauben, wir wollen nichts aufstellen, oder haben zu."

„Wir haben keinen Tagestarif, nur Saisontarife“

„Er hätte nur die Wintersaison buchen zu brauchen und es wäre erledigt. Wir haben keinen Tagestarif, nur Saisontarife“, betont der Bürgermeister. Das Stadtamt weist darauf hin, dass für den Schanigarten-Betrieb außerdem eine straßenpolizeiliche Bewilligung nach der Straßenverkehrsordnung erforderlich ist. „Diese kann weder situationsbedingt noch witterungsabhängig ausgestellt werden“, so die Stadtgemeinde. Im Gemeinderat wolle man aber nochmal die Betriebszeiten überdenken, heißt es. Ein Satz, den Brunner – wie er sagt – seit Jahren hört.

„Durchaus fair & kooperativ“

Markus Wunder vom Plaza Cafe & Bar am Ennser Hauptplatz hat einen ganzjährigen Gastgarten. „Wenn jeder macht, wie er will, funktioniert es natürlich nicht“, findet Wunder. Über Quadratmeterpreise könne man zwar diskutieren, das Verhalten der Gemeinde empfinde Wunder grundsätzlich aber als „fair und kooperativ“. „Es gibt Spielregeln, an die muss man sich halten“, sagt er. Ein Trostpflaster bleibt für Brunner: Am kommenden Samstag – zum regulären Sommersaisonstart – ist das Thema wieder vom Tisch – zumindest für heuer.

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