Urnenweg Enns - Weg der Erinnerung

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Niemand spricht gern über den Tod oder setzt sich freiwillig mit der eigenen Endlichkeit oder jener geliebter Menschen auseinander. Wie eine Gesellschaft mit ihren Toten umgeht, ist meist weit über die Jahrhunderte oder Jahrtausende hinaus Zeugnis ihrer Kultur, ihres Glaubens und ihrer Identität. Gerade hier in der historischen Stadt Enns ist uns das durch Ausgrabungen und die Entdeckung alter Gräberfelder sehr gegenwärtig. Wie wird man uns irgendwann beurteilen, unsere Art mit der „zweiten Seite der Medaille“, dem Tod, umzugehen? Die Stadtgemeinde Enns hat auf Initiative von Herrn Bürgermeister Franz Stefan Karlinger einen baulich neuen Weg im Bereich der Bestattung eingeschlagen und den bestehenden Friedhof rund um die Pfarrkirche St.Laurenz im Ortsteil Lorch um Urnengräber der besonderen Art erweitert.

Vier Elemente - Vier Wandscheiben
Mit der Planung und Umsetzung des Weges der Erinnerung wurde das Team von Haas Architektur beauftragt, deren Anliegen es war ein besonderes, architektonisch einzigartiges Bauwerk mit pietätvollem Charakter zu schaffen. Der neue Urnenweg bildet einen integrierenden Bestandteil zum bestehenden Ennser Friedhof und setzt sich aus vier freistehenden Wandscheiben zusammen. Diese Wandscheiben wurden nach dem Thema der vier Elemente „Feuer, Erde, Luft und Wasser“ mit je dreizehn Gräbern geplant. Entsprechend diesem Grundthema sind die Wandscheiben mit vier unterschiedlichen Steinen verkleidet, das heißt sie bilden zwar eine Einheit sind aber doch individuell unterschiedlich. Die Urnenschächte sind mit Steinplatten von der Glasnische getrennt. Am Boden befinden sich die Ablageflächen für Blumen oder Gestecke. Die Nischen für Kerzen wurden mit Glas geschlossen und die Gläser sind den vier Elementen gemäß bedruckt. In jeder Nische finden vier Urnen Platz. Die unterschiedlichen Glasdrucke erzeugen ein Spiel aus Licht und Farben mit beinahe meditativer Wirkung auf dem Friedhof vor der historischen Kulisse der Basilika St.Laurenz. Bänke am Weg vor den Wandscheiben und die spirituellen Begleittexte laden zum Innehalten ein.

„Für unser Team war dies eine anspruchsvolle und spannende Aufgabe,“ sagt Architekt DI Christoph Haas, „die in dieser Form neu für uns war,“ so der Ennser Architekt weiter. „Die Urnenschächte sind mit Steinplatten verschlossen. Auf den Glasplatten werden die Namen der Verstorbenen eingearbeitet. Auch für persönliche Erinnerungsstücke ist in der Urnen-Nische Platz,“ erklärt Christoph Haas.

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Foto: Cityfoto
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