Vom Speiseöl zum Dieseltreibstoff

- Foto: OÖ LAV
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Wer sich informiert und richtig recycelt trägt dazu bei, dass aus Müll wieder Neues entstehen kann.
REGION (bks). Das Recycling von Papier, Plastik und anderen Abfällen des täglichen Lebens hat bereits Einzug in viele Haushalte gehalten. Bei anderen Müllsorten ist es ratsam, sich näher zu informieren. Ein Beispiel hierfür ist die Energiesparlampe. Sie werden nicht wie Glühbirnen unter der Kategorie Altstoffe gesammelt, sondern gehören den Elektroaltgeräten an. „Die Energiesparlampen enthalten Gase und müssen somit gesondert gesammelt werden", so Rudolf Atzenhofer vom Altstoffsammelzentrum (ASZ) St. Valentin. „Die Angebote im ASZ werden im Allgemeinen sehr gut angenommen“, sagt Atzenhofer. So auch der „Öli" – ein kleiner Plastikkübel, in dem man Speisefette und -öle sammeln und im ASZ wieder abgeben kann. Die Fette werden von den Altstoffsammelzentren abgeholt und nach Wels in die Öli-Wasch- und Aufbereitungsanlage der oö. Landes-Abfallverwertungsunternehmen (Lavu) gebracht. „Das Altspeiseöl wird aufbereitet und danach in österreichischen Raffinerien zu umweltfreundlichem Biodiesel verarbeitet", so Heidi Rafezeder von der Lavu.
Batterien als Umweltrisiko
Wer Bleiakkus und Bleibatterien entsorgen möchte, kann diese beispielsweise zur Firma Kern Recycling nach St. Valentin bringen. „Die Batterien werden fachgerecht zwischengelagert und anschließend nach Kärnten gebracht. Dort gibt es ein Werk, wo das Plastik, die Säure und das Blei wiederverwertet werden", so der Inhaber Manfred Kern. „Das Problem bei Lithiumbatterien hingegen ist, dass man noch gar nicht weiß, wie man diese recyceln kann. Sie werden derzeit nur deponiert", so Kern. Der Umwelt zuliebe sei es wichtig, Batterien ordentlich zu entsorgen. „Wenn die Säure ausrinnt, wird das Grundwasser verschmutzt. Auch die Luft kann durch Dämpfe verunreinigt werden", sagt Kern. Wenn man Batterien im Wald entsorgt, kann es im schlimmsten Fall sogar zu einem Waldbrand kommen.
Ziegel landet im Kompost
Hat man zu Hause eine Baustelle, fällt meist eine große Menge Abfall an, zum Beispiel Bauschutt. Die Firma Hasenöhrl aus St. Pantaleon-Erla hat sich deshalb auch auf Abfallwirtschaft spezialisiert. Teil davon ist die Deponierung und Weiterverwertung von Bauschutt. „Darunter versteht man den Abfall, der entsteht, wenn man eine Ziegelwand bricht", so Christian Tüchler von der Firma Hasenöhrl. „Die Ziegel werden in einem großen Brecher, welcher ähnlich wie eine Mühle funktioniert, auf ein bis zehn Millimeter kleine Stücke zerkleinert", so Tüchler. Der Ziegelsplitt werde in weiterer Folge für Dachbegrünungen verwendet, da er sich gut als Regenwasserspeicher eigne. „Außerdem wird das Material unter den Kompost gemischt". Zirka die Hälfte des Bauschuttes werde weiterverwendet, die andere werde deponiert. „Die Recyclingprozesse werden generell immer sauberer. Zudem gibt es strenge Kontrollen", sagt Tüchler.
Tipps
• Damit man nicht vergisst, den Restmüll, Biomüll und den gelben Sack rechtzeitig vor die Türe zu stellen, bieten „Unsere Umweltprofis" die „Abfall OÖ App“. Die App beinhaltet auch Infos zu allen Sammelstellen und ein Abfall-ABC.
• Auf altstoffsammelzentrum.at können Interessierte sämtliche Abfall-Kategorien nachlesen. Wer es genau wissen will, findet auf der Homepage Wissenswertes über die Wiederverwertung der einzelnen Müllsorten.
• Eine große Menge an Müll entsteht durch Verpackungsmaterial. Bei den ReVital-Shops der Volkshilfe und beim oberösterreichischen Abfallverband in Linz kann man sogenannte „Wunderbinkal" kaufen. Diese waren einst Tischdecken, Vorhänge oder Geschirrtücher. Sie lassen sich anhand von speziellen Falttechniken als Einkaufstasche, Geschenkspapier, Decke und vieles mehr verwenden.
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