Gedanken zum 5. Fastensonntag  von Diakon Manuel Sattelberger
Weinst du?

Foto: pixabay

Da weinte Jesus. Diese drei Worte aus dem heutigen Evangelium haben es für mich in sich, haben eine großartige Tiefe, sie stellen mir einen Jesus vor Augen, der nicht erhaben über allem steht, sondern als einen der weint über den Tod seines Freundes Lazarus, der mit-weinen kann! Eine, für mich große Gabe! Der Apostel Paulus schreibt in einem Brief: Freut euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Weinenden! Diesen Satz sehe ich auch als meine tiefste Berufung! Ich bin ein Mensch, ein Zeitgenosse, der „nahe am Wasser“ gebaut ist, früher habe ich mich dafür oft geschämt, wenn ich bemerkt habe, dass mir das Augenwasserl einschießt, heute denke ich mir nichts mehr, es zeigt vielmehr mein Gefühl, eine Sympathie und Empathie! Für mich sind Tränen heilsam, ja auch in manchen Situationen und Umständen reinigend. Tränen sind der Regen der Seele, so habe ich einmal gelesen. Die Bibel sagt in der Offenbarung des Johannes, dass es am Tag unserer Erlösung keine Tränen mehr geben wird, mehr noch jede geweinte Träne im Laufe unseres Lebens von Gott getrocknet wird – was für eine Verheißung!

Die Umstände sind klar, Lazarus ein persönlicher Freund von Jesus ist überraschend gestorben. Für die Angehörigen kommt Jesus zu spät, man könnte einen Vorwurf hören im Satz „wärst du nur hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben!“. Vorwürfe bringen uns selten weiter! Im Gegenteil sie hemmen!

Jesus findet seinen Freund im Grab vor, der Evangelist Johannes erzählt sogar, dass er schon riecht, ein Zeichen der Verwesung! Keine Chance! Aus! Ende!

Dass Jesus der Herr über Leben und Tod ist, so wie es uns die heutigen Lesungen schon angekündigt haben, beweist er indem er Lazarus aus seinem Grab herausruft! Das ist wieder so ein Moment, wo ich gerne dabei gewesen wäre, was würde ich geben, um damals Augenzeuge gewesen zu sein?

Wo erleben wir heute Totenerweckungen, liebe Schwestern und Brüder? Auf so mancher Intensivstation, wie man hin und wieder hört, dank des medizinischen Könnens unserer Ärzte und dem modernen Stand der Medizin. Ich kenne auch Menschen, versammelte Gottesdienstgemeinde, und vielleicht kennt ihr auch solche Zeitgenossen, die kommen mir wie „lebende Tote“ vor, die Gründe und Umstände sind vielfältig! Manche modern schon lebend vor sich hin, weil ihre Hoffnungen gestorben sind, weil sie ihre Liebe begraben mussten, weil ihre Lebenskraft ein Ende gefunden hat … Ich hoffe, ihr versteht meine Gedankengänge!

Mir kommt vor, dass Jesus in unserer Zeit, besonders diese Menschen meint, uns dazu beauftragt, diese Mitmenschen zu suchen, zu besuchen, ihnen den zu bringen, der sie aus ihren Grabhöhlen herausholen kann – Jesus, der selbst von sich sagt „Ich bin die Auferstehung und das Leben!“.

Klar weinen wir um unsere Toten, aber aus unserem Glauben heraus dürfen wir sie uns dort vorstellen, wo jede Träne getrocknet wird!

Lieber Jesus, hilf uns, dass wir wieder neu das Weinen lernen, über uns selbst, über unsere Mitmenschen und über die Welt! Für Tränen brauchen wir uns niemals schämen! Stärke unseren Glauben in diesen Tagen vor Ostern, dass Jesus der Garant aller Erlösung ist!

Glaubst du das? Glauben wir das? So fragt Jesus Marta heute im Evangelium…

Mani´ sBlog

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