Wie Landsleute Weihnachten in anderen Ländern feiern

Foto: Markus Schruf
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ST. VALENTIN (km, ah). Weihnachten am Strand. So verbringt Markus Schruf die Feiertage. Der gebürtige St. Valentiner lebt und arbeitet seit sieben Jahren in Brasilien. Er führt in São Paulo eine Fußballakademie. "Da Brasilien auf der Südhalbkugel liegt, ist hier zu Weihnachten gerade Hochsommer", sagt Schruf. "Die Sommerferien haben bereits begonnen und viele Familien verbringen die Weihnachtstage am Strand." Der Weihnachtsstimmung tue das aber keinen Abbruch.

USA als Vorbild

An Heiligabend bereiten die Familien ein großes Festmahl. "Als Hauptgericht wird gebratene Pute oder Truthahn gegessen", sagt der gebürtige Valentiner. Als Nachspeise gibt es Milchpudding mit Karamellsoße, Maracuja-Mousse oder "Arme Ritter". "Als Weihnachtsbaum wird meist ein künstlicher Baum verwendet, der auch mehrere Jahre benutzt werden kann, mit Lametta, bunten Kugeln und Blinklichtern, sehr nach amerikanischem Vorbild", sagt der 51-Jährige. "Wie auch die Häuser und Straßen immer mehr mit Lichterketten geschmückt werden." Die Geschenke bringt der Weihnachtsmann. Gekleidet ist er trotz der hohen Temperaturen in klassischer Montur, wie man sie von den amerikanischen Vorbildern kennt. Auch in Brasilien kommt der Weihnachtsmann mit Schlitten und fliegenden Rentieren. Die Bescherung gibt es erst um Mitternacht.

Franz Musil im Kongo

Gesungen werden in Brasilien Lieder wie "Stille Nacht" und "O Tannenbaum". Außerdem die US-Klassiker "Jingle Bells" und "White Christmas". In Brasilien sind knapp zwei Drittel römisch-katholisch, der christliche Glaube ist vorherrschend. Ganz anders dagegen in der Demokratischen Republik Kongo, wie der Niederneukirchner Franz Musil zu berichten weiß. Der 54-Jährige ist seit 1985 im zentralafrikanischen Land als Entwicklungshelfer tätig. "Ich habe schon einige Weihnachten im Kongo verbracht – immer im Innenland in kleinen Dörfern im Urwald. Natürlich versuche ich, die eine oder andere Tradition aus der Heimat weiter zu pflegen. Es hält sich aber in einem sehr bescheidenen Rahmen, weil man die Zutaten dazu nicht hat. Eine kleine Palme schmücke ich mit mitgebrachten Strohsternen."

Keine Kekse und Geschenke

Für die Kongolesen ist Weihnachten ein aus Europa importiertes Fest – eigene Bräuche haben sich da noch nicht herausgebildet. "Das Weihnachtsfest wird eher im kirchlichen Rahmen gefeiert, nicht so sehr in den Familien", sagt Musil. Die gläubigen Christen gehen zur Mette. In der Kirchen wird dann viel und ausgiebig gesungen und getanzt. Kekse backen oder sich gegenseitig zu beschenken, ist nicht üblich.

Weihnachten in Arabien

Noch schwieriger gestalteten sich die Festtage für den gebürtigen St. Valentiner Peter Luckeneder. Er kam mit seiner Familie beruflich in den Oman. "Man muss improvisieren", schmunzelt er. "Wir wollten Weihnachten wie zuhause feiern, das war schwieriger als gedacht." Christbaum, Schmuck und Deko sind nicht einfach so vor Ort zu kaufen. Auch das gewohnte Essen ist nicht so leicht aufzutreiben. "Am Ende hatten wir einen Plastikbaum. Aber es war sehr schön und unsere Tochter hat so ihr erstes Weihnachten feiern können."

Aufruf

Laut Bundesministerium für Inneres beläuft sich die Zahl der Auslands-Oberösterreicher über 16 Jahren 2016 auf 6.590 Menschen. Aus der Region Enns sind derzeit elf Personen beim zuständigen Amt als im Ausland lebend gemeldet. Franz Musil aus Niederneukirchen, Markus Schruf und Peter Luckeneder aus St. Valentin sind nur drei Auswanderer mit interessanten Geschichten. Um noch mehr Landsleute kennenzulernen, die ihren Traum vom Auswandern verwirklicht haben, können uns Familien und Freunde kontaktieren. Hinweise nehmen wir gerne unter enns.red@bezirksrundschau.com entgegen.

Foto: Markus Schruf
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