"In Asten fährt man mitten durch"

Der Aschenbrennersee zwischen Asten und Kristein – die Variante 3-C der Ostumfahrung führt direkt ÜBER diesen Landschaftssee.
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  • hochgeladen von Christian Koranda

ASTEN. "Sie gehen einfach her und zeichnen mit dem Filzstift irgendwelche Striche in die Landschaft!" Die Vorwürfe einiger Astner Gemeindepolitiker und Bewohner an die Planungsverantwortlichen waren zahlreich und nicht immer sachlich. Wie berichtet führen zwei Varianten einer Ostumfahrungstrasse mitten durch das Astner Gemeindegebiet. Bürgermeister Karl Kollingbaum wiederholte seine Beschwerden über fehlende Informationen und Unterlagen und stellte die Grundsatzfrage: "Als Steuerzahler frage ich, wer diese Straße überhaupt braucht!"

Auch die Verantwortlichen des Landes OÖ sehen keine unbedingte Notwendigkeit für die Linzer Ostumfahrung. "Wir schätzen die Verkehrsentwicklung in den nächsten 15 bis 20 Jahren nicht so ein, dass wir diese Straße bauen müssen", sagt Günther Knötig, Leiter der Überörtlichen Raumplanung beim Land OÖ. "Uns geht es darum, jetzt eine genehmigungsfähige Trasse zu finden, für die wir Flächen in einem Raumordnungsprogramm freihalten können." Darauf argumentierte Karl Kollingbaum: "Allein die Flächensicherung für die Trasse wäre ein großer Nachteil für Asten, weil die Grundstücke enorm an Wert verlieren." Einen weiteren scheinbaren Widerspruch konnten die Planer nach einigem Hin-und-Her klären: "Wenn diese Straße jemals gebaut wird, so wird nach heutigem Stand die ASFINAG dafür zuständig sein", erklärt Günther Bsirsky, Verkehrsplaner des Landes OÖ. "Doch Vorplanung und Flächensicherung kann und soll das Land durchführen."

Nach diesen grundsätzlichen Fragen kam die Diskussion auf die Zusatzbelastung für Asten durch eine mögliche Ostumfahrung. "Das Gemeindegebiet von Asten ist klein und bietet nur wenige Erholungsräume. Und diese würden bei der Variante durch Ipfdorf und Raffelstetten komplett durchschnitten", sagt Vize-Bürgermeisterin Monika Böberl. "Und was nützt zum Beispiel bei der östlichen Variante eine Lärmschutzwand, wenn unmittelbar daneben die Hochhäuser der Norikumsiedlung stehen?", ergänzt Vize-Bürgermeister Johann Hackl. Auch Anrainer der geplanten Trassen meldeten sich zu Wort. "Wir haben schon jetzt durch Autobahn und B1 eine so hohe Feinstaubbelastung", klagt eine Raffelstettnerin. "Sollen meine Kinder mit einer Atemschutzmaske herumlaufen?" "Heutzutage werden alle Siedlungsgebiete umfahren. Nur in Asten fährt man mitten durch!", empört sich ein weiterer Bürger von Asten. Eine Aussage von Raumplaner Günther Knötig könnte Hoffnung für die Astner bedeuten: "Die Wirksamkeit einer Ostumfahrung ist umso größer, je näher die Trasse an Linz liegt." Die stadtnächste Variante führt nicht durch Asten, sondern über Ebelsberg und das VÖEST-Gelände nach Steyregg. Im Mai 2014 soll die Trasse fixiert sein und die Flächensicherung eingeleitet werden.

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