Leserbrief St. Valentin
"Volleyball auch in Coronazeiten, ganz persönliche Gedanken"

Gerhard Bauer, Volleyballtrainer beim ATSV St. Valentin. | Foto: privat
  • Gerhard Bauer, Volleyballtrainer beim ATSV St. Valentin.
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Leserbrief von Gerhard Bauer, Volleyballtrainer beim ATSV St. Valentin
Corona und Sport, Corona und Volleyball – verträgt sich das? Natürlich nicht, aber wir Volleyballer des ATSV St. Valentin haben gelernt, damit umzugehen.

ST. VALENTIN. Es war hart, als im März die Meisterschaften abgebrochen wurden, Training und Zusammenkünfte nicht mehr gestattet waren. Noch dazu, wo das Herrenteam und auch die Damen einen richtigen Lauf hatten, und plötzlich – über Nacht – aus, vorbei!
Anfangs will man diese Einschränkungen gar nicht wahrhaben, denkt an einen Albtraum. Doch es ist pure Realität, ja Brutalität. Volleyball, ade!
Um den Kontakt zu Spielerinnen und Spielern, Trainern und Vereinsverantwortlichen nicht zu verlieren, wird viel telefoniert, werden E-Mails und SMS mit Fotos verschickt und Durchhalteparolen ausgedrückt. Covid-19 ist in unseren Köpfen allgegenwärtig und bestimmt nicht nur unser privates Leben, sondern auch unser Hobby Volleyball.

Das, was Menschen in diesen Coronazeiten tun, nämlich in Wohnung, Haus und Garten Arbeiten zu erledigen, die man immer wieder aus Zeitmangel verschoben hat und für die man plötzlich viel, viel Zeit hat, das findet auch im Verein seinen Niederschlag. Da finden sich Gleichgesinnte, tragen Masken, halten Abstand und bringen Geräteraum und Büffetinventar in Ordnung, scheiden veraltete und kaputte Geräte aus und bestellen notwendige Trainingshilfen.
Nach endlos scheinenden volleyballfreien Wochen und Monaten des Wartens im verordneten Lockdown dann allmählich die ersten Lockerungen und die Möglichkeit, mit Vorsicht, Abstand, Desinfektion und Hausverstand Sport, zumindest im Freien, zu betreiben. Erstmals wieder Volleybälle in der Hand zu spüren, am Beachplatz spielen und trainieren zu dürfen, einfach ein Traum. Schön langsam lassen es die Bestimmungen zu, sich wieder mit der bevorstehenden Meisterschaft zu beschäftigen. Vorbereitung und Training für die Bewerbe setzen ein, endlich wieder Volleyball, fast so wie früher.

Unsere Teams fiebern dem Meisterschaftsstart entgegen, der Verband hat es gut mit uns gemeint: Damen wie Herren starten gleich mit zwei Heimrunden, wow! Die Vorbereitungen für die Umsetzung der Hygienevorschriften in der Sporthalle sind zwar beträchtlich, doch machbar.
Und dann ist es endlich soweit: Das erste Meisterschaftswochenende in der zweiten Landesliga ist Wirklichkeit. Am Samstag eröffnen die Damen mit zwei Siegen, am nächsten Tag machen es ihnen die Herren gleich. Zwei Wochen später: Diesmal legen die Herren vor und fahren zwei wichtige Siege ein. Da wollen die Mädls nicht nachstehen und feiern am Sonntag im einzigen Spiel wieder einen Sieg. Fazit nach zwei Runden: Sieben Spiele, sieben Siege. Für das Herrenteam fast schon die halbe Miete für den Aufstieg in die erste oberösterreichische Landesliga – Wahnsinn. Nur noch zwei Wochen, dann steht bei den Damen auswärts das Spitzenspiel gegen das ebenfalls noch ungeschlagene Pichlinger Team an: Erster gegen Zweiten, ein Hammerspiel wartet. Die Damen sind top motiviert und auch bestens vorbereitet. Der Ehrgeiz beim Training ist enorm, auch der Trainingsbesuch ist kaum zu überbieten: Dienstag, Mittwoch und Freitag wird für das Spiel der Spiele geschuftet.

Und dann wieder der brutale Keulenschlag: „Lockdown light“. Vorerst vier Wochen kein Training, kein Spiel, keine sozialen Kontakte. Der Schock sitzt tief. Wir rufen einander wieder vermehrt an, schreiben abermals E-Mails und SMS, trösten uns mit „Lasst euch nicht unterkriegen, achtet auf euch, bleibt gesund!“ Was spielt es da noch eine Rolle, dass am 14. November die Regierung wegen der explosionsartig steigenden Infektionszahlen den Lockdown 2.0 verkündet. Wahrscheinlich wird es sogar bis zum Jahreswechsel keine wesentlichen Erleichterung und kein Volleyball geben (können) –unglaublich, aber wahr. Das schmerzt die Volleyballseele. Die grauen Zellen beginnen auf Hochtouren zu arbeiten: Auch keine VCV-Weihnachtsfeier, von allen ersehnt und geliebt! Auch das tut weh!
Aber wie gesagt, wir haben inzwischen gelernt, damit einigermaßen umzugehen, so hart es auch sein mag und so ungewiss es auch ist, wann und unter welchen Bedingungen wieder Volleyball und Meisterschaft gespielt werden können.

Alle im Verein sehen jedoch positiv in die Zukunft und werden unsere angestrebten sportlichen Ziele weiterhin verfolgen, sobald es Corona wieder zulässt, denn der Volleyballverein St. Valentin lebt, auch in diesen Zeiten!

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