Familie und Beruf

Vereinbarkeit wichtiges Kriterium bei der Jobsuche

Das Image „familienfreundlich“ gewinnt im Personalrecruiting stetig an Bedeutung. Bewerber fragen konkret nach, welche Angebote es für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt.

ST. VALENTIN, ST. FLORIAN. Grundsätzlich ist eine ausgewogene Balance zwischen Arbeits- und Privatleben laut einer im August 2019 durchgeführten Studie für 96,4 Prozent der österreichischen Berufstätigen wichtig. Laut Martin Mohr von statista.at führte eine weitere Erhebung aus dem September 2020 zum Ergebnis, dass 56 Prozent mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden sind. Allerdings wünschen sich berufstätige Eltern weitere Maßnahmen im Arbeitsbereich, um Familie und Arbeit besser vereinbaren zu können. Diese stehen nach dem Finanziellen an zweiter Stelle, warum sich Arbeitnehmer für oder gegen einen Job entschieden. „Das Thema Familienfreundlichkeit ist wichtig und die Bedeutung wird weiter steigen. Diesen Trend beobachten wir in Einstellungsgesprächen. Wir werden von den Bewerbern immer öfter konkret danach gefragt, welche Angebote es zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gibt“, so Ute Panzer, Vice President Marketing and Communications bei Engel.

Ausgezeichnetes Angebot
I. K. Hofmann aus St. Florian wurde im Jänner 2021 vom Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend mit dem Zertifikat „berufundfamilie 2020“ ausgezeichnet.

„Für uns ist ‚familienfreundlich‘ eines der wichtigsten Themen. Das hat sich besonders in der Pandemie herauskristallisiert und bei der Befragung von ‚Great Place to Work’.“
Sarah Handlechner, I. K. Hofmann

Die Angebote reichen von Home office für teilzeitarbeitende Mütter, soweit möglich flexible Zeiteinteilung, Arbeit von Zuhause, wenn kranke Kinder betreut werden müssen bis hin zum Papamonat sowie Väter- und Bildungskarenz. Während der Pandemie konnten Mütter ihre Kinder bei fehlenden Betreuungsmöglichkeiten in die Arbeit mitnehmen. Engel wurde 2017 unter die Top 200 der familienfreundlichsten Unternehmen in Österreich gereiht. In Kooperation mit dem Statistik-Portal Statista und der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu hat ein österreichische Frauenmagazin diese Liste veröffentlicht.

Kein Karriereknick nach Karenz
Laut Panzer wird von einem großen Unternehmen wie Engel heute zu Recht erwartet, dass viel geboten wird, um Beruf und Familie gut vereinbaren zu können. Dazu zählt etwa die Betreuung von Kleinkindern in Krabbelstuben und flexible Arbeitszeitmodelle.

„Engel bietet auch in der Produktion in einigen Bereichen gleitende Arbeitszeiten an – und die Karenzrückkehr in eine Position, die den Kompetenzen entspricht. Nach der Karenz automatisch auf der Entwicklungsleiter zurückzufallen, ist nicht zeitgemäß.“
Ute Panzer, Vice President Marketing and Communications bei Engel

Beim Spritzgussmaschinenfertiger findet die Väterkarenz besonders viel Zuspruch und das mit stark steigender Tendenz. „Im Jahr 2018 nutzten knapp 60 Prozent aller männlichen Mitarbeiter, die in diesem Jahr Vater wurden, die Möglichkeit der Väterkarenz. 2019 waren es schon knapp 70 Prozent“, so Ute Panzer, „das Jahr 2020 ist aufgrund von Covid-19 und Kurzarbeit nicht repräsentativ.“

Zur Sache

Die Zertifizierung berufundfamilie ist ein maßgeschneiderter Zertifizierungsprozeß für Unternehmen aller Branchen, Betriebsgrößen ab fünf Mitarbeitern sowie allen Rechts- und Unternehmensformen. Der Prozess wird von qualifizierten Beratern betreut, die das Unternehmen dabei unterstützen, familienfreundliche Maßnahmen zu definieren, zu evaluieren und zu planen. Gemeinsam mit Mitarbeitern werden familienfreundliche Maßnahmen erarbeitet, die auf die Bedürfnisse aller Beteiligten abgestimmt sind. Nach positiver Begutachtung des Prozesses durch eine externe Zertifizierungsstelle wird das Unternehmen – wie etwa im Jänner 2021 I.K. Hofmann, St. Florian – vom Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend mit einem staatlichen Gütezeichen ausgezeichnet.