Die 100.000-Euro-Herbstfrage: Grippe impfen - ja oder nein?

Für manche fast so schlimm wie ein Zahnarztbesuch: eine Impfung.
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  • hochgeladen von Armin Fluch

ENNS (afl). Scheinbar unversöhnlich stehen sich Impfbefürworter und Impfgegner in Diskussionen gegenüber. Für den Bürger und Patienten ergibt das eine schwierige Situation, da die wechselseitigen Argumente nicht nachprüfbar sind.
Was sagen Ärzte zu diesem Problem? Raten sie jetzt vor Herbstbeginn zur Grippeimpfung?

"Ich selbst impfe mich regelmäßig."
Dr. Ingeborg Tumphart aus Enns hält sehr viel von Impfungen. Bei jeder Gelegenheit nur darauf zu setzen, bedeutet das aber nicht. "Für chronisch Kranke oder für Menschen, die sehr viel mit anderen Menschen in Kontakt kommen oder die zum Beispiel in Gesundheitsberufen arbeiten, macht die Grippeimpfung sehr viel Sinn. Deshalb impfe ich mich auch selbst regelmäßig", sieht sie die positiven Aspekte überwiegen. "Bei Kindern allerdings bin ich skeptisch."
Jungen Erwachsenen empfiehlt sie, genau zu überlegen: Bin ich wirklich dermaßen unabkömmlich - im Job zum Beispiel - dass ich mir keine Grippe leisten kann, oder darf ich sehr wohl einmal auch krank sein? Und je nachdem, welche Antwort man sich selbst auf diese Frage gibt, sollte man sich für oder gegen eine Impfung entscheiden.
"Mehr Risiko ist dennoch die Krankheit. Komplikationen bei vielleicht nicht einmal diagnostizierten Lungen- oder Herzproblemen bei Grippe können schon gravierend sein. Bei einer Impfung gibt es nach meiner Erfahrung praktisch nie Komplikationen", ist die Meinung der Hausärztin.

"Effektivität der Impfung nicht so hoch wie erwartet"
"Ich bin keine Impfgegnerin", betont Dr. Christa Gründling aus Enns gleich zu Beginn. "Aber ich bin der Meinung, dass nur 'sinnvolles Impfen' gerechtfertigt ist."
Was bedeutet sinnvoll genau?
"Es gibt Erkenntnisse, dass die Effektivität der Grippeimpfung gerade bei der Zielgruppe der Über-60-Jährigen nicht so hoch ist wie erwartet. Deshalb ist die Impfung mit den bisher zur Verfügung stehenden Impfstoffen zumindest diskussionswürdig. Und jungen Leuten empfehle ich die Impfung sowieso nicht", erklärt Gründling.
"Unser Körper sendet uns ja Signale. Und wenn das Signal Grippe lautet, dann muss ich dem Körper eben die Ruhe gönnen, die er braucht, und mich nicht mit Fiebersenkern und Ähnlichem vollstopfen. Das kann nämlich gefährlich werden."

"Die Reaktionen des Körpers auf die Impfung sind nicht geklärt"
Eine andere Position nimmt Dr. Christian Neuburger aus St. Florian ein, der sich auf Naturpflanzenextrakte und Naturkosmetik spezialisiert hat. "Ich kann mit militanten Impfgegnern nichts anfangen, weil die oft auch viel Blödsinn reden. Aber: Was kaum einer sagt oder bedenkt, ist, dass die Reaktionen des Körpers auf den Impfstoff, also wenn man so will die Nebenwirkungen, noch weit nicht geklärt sind. Meiner Ansicht nach könnten Allergien, Neurodermitis oder chronische Müdigkeit Folgen von Impfstoffen sein", erklärt Neuburger seine Theorie. "Außerdem: Obwohl uns das die Pharmaindustrie weismachen will, sind keine zwei Impfstoffe genau gleich. Ich weiß also nie ganz exakt, was drinnen ist."
Das große Problem laut Neuburger: Dass die natürliche Barriere des Körpers, nämlich die Haut, durch das Spritzen durchbrochen wird. Etwas, das es in der Entwicklung des Menschen noch nie gab. Und auch deshalb könne man nicht wissen, was eine Impfung und so auch die Grippeimpfung auslöst.
Trotzdem ist Neuburger grundsätzlich für die Mündigkeit des Patienten. "Jeder muss für sich entscheiden, ob ihm die Grippeinfektion oder die Impfreaktionen als das größere Risiko erscheinen, und dann danach handeln. Dieses zwanghafte Überzeugen der anderen Seite, wie es Impfgegner und -befürworter praktizieren, ist sicher nicht der richtige Weg."

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Foto: Cityfoto
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