Sicher auf dem Schulweg
Pünktlich zum Schulanfang erklären Schülerlotsen, wie Kinder sicher in die Schule kommen
ENNS (cd). Laut einer VCÖ-Studie wurden in Oberösterreich im Vorjahr 79 Kinder bei Verkehrsunfällen am Schulweg verletzt, ein Kind starb. In Österreich ereigneten sich 2013 um 12 Prozent weniger Verkehrsunfälle am Schulweg als im Vorjahr. Dies ist auch ein Verdienst der Schülerlotsen.
Maria Pehböck, Organisatorin der Schülerlotsen St. Valentin, weiß, worauf ein Kind am Schulweg achten muss. "Wichtig ist, dass die Kinder aufmerksam die Straße überqueren und nicht spielen." Außerdem sollten sie die Bedeutung wichtiger Verkehrszeichen und der Ampel kennen. "In meinen 24 Jahren als Schülerlotsin haben sich die Kinder meist besser auf der Straße verhalten als die Erwachsenen", sagt Pehböck und appelliert an die Erwachsenen, ein Vorbild zu sein. Ein Dorn im Auge ist den Schülerlotsen das "Verkehrschaos" am Parkplatz vor der Schule. "Viele Eltern lassen ihr Kind aussteigen und schauen nicht, ob sich andere Kinder vor oder hinter dem Auto befinden", sagt Pehböck. Erst ab dem neunten Lebensjahr können Kinder Entfernungen richtig abschätzen. Mit Schulanfängern sollte daher der Schulweg schon in den Ferien gegegangen werden. Dabei sollte man den Schulweg aus der Perspektive des Kindes betrachten und gefährliche Stellen abklären. Während die Schülerlotsen bei jedem Wetter die Straße sichern, lassen sich viele Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. "Bei Regen kommen statt 50 nur 15 Kinder", sagt Birgit Leimer, Koordinatorin der Schülerlotsen Kronstorf. "Man steht bei jedem Wetter, aber es macht auch viel Spaß. Die Kinder sind lieb, ein paar schlafen noch und oft bedanken sie sich im Vorbeigehen", sagt Ingeborg Baumgartner, Vorsitzende des Pensionistenverbandes und "Wachelmama". Als Koordinatorin der Schülerlotsen in Enns ist sie immer auf der Suche nach Freiwilligen.
In Enns gibt es 27 Schülerlotsen. Täglich stehen zwei in der Stadlgasse beim ehemaligen Krankenhaus und einer bei der Einbahn in der Nähe der Post. Die Schülerlotsen sichern gefährliche Stellen und setzen sich dafür ein, sie zu entschärfen. "Für die Einbahn haben wir einen Zebrastreifen verlangt. Zwei Jahre hat es gedauert, aber jetzt gibt es einen", sagt Baumgartner. Auch in St. Valentin gibt es eine gefährliche Stelle, an der Kinder die Straße überqueren müssen. "In Herzograd Richtung Firma Engel gibt es viel Verkehr, aber keinen Zebrastreifen", kritisiert Pehböck.
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