Enns kauft Trinkwasser an
Aufgrund von Wetterextremen denkt Stadt über Verfügbarkeit nach
ENNS (km). Seit Jahren bezieht die Stadt Enns Teile ihres Trinkwassers von Linz. Grund dafür war ein unglücklicher Zufall vor rund neun Jahren, der das Grundwasser mit Pestiziden verunreinigte. "Die Sache mit dem Atrazin konnte schon vor einem Jahr ad acta gelegt werden", erklärt Michael Reichhardt, Wasserreferent der Stadt Enns. "Zum Jahreswechsel kam es leider neuerdings zu einer Grenzwertüberschreitung, weshalb wir derzeit 40 Prozent des Wassers aus Linz zuspeisen müssen." Grundsätzlich wäre die Wasserqualität in Enns hoch. "Gleichzeitig stoßen aber unsere Böden durch die intensive Landwirtschaft an ihre Grenzen", so der Wasserreferent. "Bei immer mehr Landwirten entsteht dafür auch Problembewußtsein. Hier ist der Umstieg auf biologischen Landbau sicher ein Teil der Lösung." Derzeit finden sich im Ennser Grundwasser im Wesentlichen Abbauprodukte aus der landwirtschaftlichen Produktion. "Bis auf einen Parameter liegen diese im Bereich von ‚nicht nachweisbar’ bis weit unter den zulässigen Grenzwerten", so Reichhardt. "Neben den Fragen der Wasserqualität wird uns in den nächsten Jahren die Frage nach der Verfügbarkeit beschäftigen. Zunehmende Wetterextreme wie Hitzeperioden und Starkregenereignisse verlangen ein umfassendes Konzept. Vordringlich sind dabei die Verringerung der Flächenversiegelung und die Erhöhung von Wasserspeicherkapazitäten."
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