Leserbrief: Der Untergang unserer Bauern
25 Cent für Bäuerin und Bauer. Investitionen und Arbeitszeit dürfen nicht verrechnet werden. Von Amortisation keine Spur. 75 Cent an die Molkerei und an den Handel, an den Lastwagen, an den Packerlhersteller, an den Generaldirektor. Alles durchrationalisiert. Die Kleinen, die Kaufleute, den Bäcker und Handwerker am Marktplatz ökonomisch umgebracht. Ein Supermarkt am Ortsrand genügt nicht mehr. Es muss ein Standort an einer Autobahnabfahrt sein. Nur über Wahnsinnsmengen kann etwas verdient werden. Die Superpächter fahren Tag und Nacht mit ihren Megatraktoren gemeindegebietübergreifend hunderte Hektar ab. Immer mehr muss produziert werden. Patentiertes Saatgut mit genetischer Sackgasse, Kunstdünger, megateure Spritzmittel gegen Insekten und gegen Unkraut. Futtermittel aus Südamerika und aus Asien. Der Effekt: Die Preise sinken.
Europa ist chancenlos gegen die Milchindustrie in China oder in Neuseeland. Nehmen wir deshalb die Sache in die Hand. Agieren wir als Konsumenten mit Hirn und Ethik. Kaufen wir ländliche Produkte direkt ab Hof, in Bauernläden, auf Bauernmärkten. Entschleunigen wir den Wahnsinn, noch bevor die große Dürre und das Hochwasser kommen.
Leserbrief von
Fritz Baumgartner,
St. Georgen/Gusen
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