Niki Glattauer: Favoritner mit Herz und Seele
22 Umzüge mit Ziel Favoriten
Der Favoritner Nikolaus "Niki" Glattauer entstammt einer Schriftsteller-Familie. Als Pensionist schreibt er Romane.
FAVORITEN. Das Leben spielt manchmal komische Streiche. Nikolaus Glattauer kann davon einiges erzählen. So ist er zwar in der Schweiz geboren, aber kurz danach übersiedelte die Familie nach Wien.
Die erste Wohnung befand sich am Laaerberg beim Hochhaus. Hier spielte er mit seinem Bruder Daniel im Grünen. Mit der Zeit siedelte er um – insgesamt 22 mal. "Das ist einfach so passiert", schmunzelt er als Erklärung.
Glücklich am Laaerberg
Vor sieben Jahren reichte ihm das und er bezog seine jetzige Wohnung: Er landete wieder beim Laaerberger Hochhaus. Er ist damit mehr als zufrieden: "Ich schau auf einen Park mit Eichhörnchen", schwärmt er. "Ich bin mit Herz und Seele Favoritner", so der frischgebackene Pensionist.
Seine bunte Karriere startete Glattauer bei der Presse. Es dauerte nicht lange, dann wurde er zur Kronenzeitung abgeworben. Treibende Kraft war dabei "Adabei" Roman Schließer. Der "Neue" war als Gesellschafts-Berichterstatter für junge Leute und Musiker zuständig. "Ich habe in dieser Zeit etwa eines der ersten Falco-Interviews gemacht", erinnert sich der Favoritner. "Ich habe den Wechsel nie bereut."
Aktiv als Journalist
Als er wegen mangelnder Englischkenntnisse ein missglücktes Interview mit Harri Belafonte ablieferte, wusste er: Das ist nicht meins. In der Folge bekam er unbezahlten Urlaub, um in den USA sein Englisch zu verbessern.
Nach einem halben Jahr kam er zurück und gründete das Gerichtsressort. Über den Kurier und die AZ kam er schließlich zu News.
Neuer Job: Lehrer
Doch irgendwie reichte ihm das nicht und mit 38 Jahren startete er die Ausbildung zum Lehrer auf der Favoritner Pädagogischen Akademie. "Ich hatte ein gewisses Unbehagen mit dem herrschenden Journalismus", begründet er den Schritt. Außerdem sei Lehrer und Redakteur ja sehr ähnlich, denn "man will etwas vermitteln, will die Menschen erreichen."
Seine Zeit als Lehrer erfüllte ihn sehr. Und voriges Jahr beendete er seine Schul-Karriere und ging in Pension. Nur seine Kolumne in Heute betreibt er auch weiterhin.
Auf Grillparzers Spuren
Als Pensionist wird Nikolaus Glattauer aber nicht fad: "Jetzt muss ich nicht mehr verkaufen, ich möchte jetzt Literatur schaffen", so der Verfasser von bereits 13 Büchern. Sein neues Werk soll eine "Antwort auf Grillparzers Libussa sein", verrät der Autor. "Allerdings spielt das Werk in der Zukunft."
Die Kunst des Schreibens liegt schon in der DNA der Glattauers. Schon sein Großvater verfasste Roman-Hefte. "Er hat den ,Eisenbahner' geschrieben", erinnert sich der Favoritner. Auch sein Vater veröffentlichte Bücher – und Bruder Daniel Glattauer schuf unter anderen den Bestseller "Gut gegen Nordwind". "Das schreiben wurde uns in die Wiege gelegt", schmunzelt Glattauer.
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