150 Wohnungen 'An der Kuhtrift'
Ärger um Wohnbau im Süden Favoritens

- Angst vor dem Wachstum der Stadt bis nach Oberlaa haben die Bewohner im südlichen Favoriten.
- Foto: Initiative Lebensraum Oberlaa
- hochgeladen von Karl Pufler
Die Flächenwidmung für "An der Kuhtrift" wurde beschlossen. Es gibt Kritik an der Bauhöhe. Die Bürgerbeteiligung geht weiter.
WIEN/FAVORITEN. Idyllisch präsentieren sich die Dörfer Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl im Süden Favoritens. Hier funktioniert noch die Nachbarschaftshilfe und man kennt einander. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat sich die "Initiative Lebensraum Oberlaa" gegründet, um die dörfliche Struktur zu erhalten und sich von der Großstadt abzugrenzen.
Um dies auf Schiene zu bringen, wurde auch eine Bürgerbeteiligung gestartet. Diese ist noch voll im Gang. "Deshalb verstehen wir nicht, warum nun 'An der Kuhtrift' bereits eine Flächenwidmung beschlossen wurde", so Richard Stocker von der Initiative.
Beteiligung geht weiter
Er bezieht sich damit auf den Bau von rund 150 Wohnungen, die nun 'An der Kuhtrift' fixiert wurden. Stocker und seine Mitstreiter befürchten, dass die Stadt über die Dörfer rund um Oberlaa hinauswächst und der Bürgerbeteiligungsprozess beendet wurde.
"Das ist nicht der Fall, die Bürgerbeteiligung geht selbstverständlich weiter", heißt es dazu aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Die Flächenwidmung wurde beschleunigt, damit eine Bundesförderung greifen kann.
Supermarkt und Polizei
'An der Kuhtrift' entstehen nun 150 neue Wohnungen mit eine integrierten Park-&-Ride-Anlage für 350 Stellplätze mit Anbindung zur U1-Station Oberlaa. Weiters wird ein Supermarkt sowie ein Studentenwohnheim errichtet. Im Erdgeschoss ist geplant, dass die Polizei-Inspektion von der Ada-Christen-Gasse an die neue Adresse umsiedelt.
Der geplante Bau besteht aus fünf "Türmen", die aus den unteren Stockwerken "herauswachsen". Er wird statt der ursprünglich geplanten 35 Meter – nach Diskussionen mit den Anrainern sowie einer Intervention von Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) – nur 25 bis 29 Meter hoch werden.
Skyline statt Dorf
„Diese fünf Türme sind ein Anschlag auf das dörfliche Ortsbild in Oberlaa", zeigt sich Gemeinderat Peter Sittler (ÖVP) verärgert. "Wenn man vom Süden Wiens kommend in die Stadt fährt, überragt diese Skyline die alten gewachsenen Strukturen. Was der Kurpark an grüner Idylle zeigt, wird nun mit Hochhäusern verbaut.“
Auch Gemeinderat Stefan Berger (FPÖ) zeigt sich unglücklich: "Da sind gerade einmal zwei Stockwerke weniger geplant." Er ärgert sich auch darüber, dass die Bebauung auf der Franz-Koci-Straße weiter verdichtet wird. "Was fehlt, ist, dass die Bürgerbeteiligung keine Verbindlichkeit hat", so Berger.
"Sobald es die Pandemie zulässt wird eine Stadtteilwerkstatt abgehalten", heißt es aus dem Büro Sima. Für die Präsentation des Ergebnisses des Verfahrens ist eine Ausstellung im Bereich der U1-Station Oberlaa geplant.
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