Sonnwendviertel und Oberlaa
Helden des Alltags in Favoriten
Im Bereich Oberlaa und im Sonnwendviertel gibt es Menschen, die kostenlos ihre Hilfe anbieten.
FAVORITEN. "Als die Nachricht mit der ,Ausganssperre' kam, dachte ich, dass es ganz viele nicht schaffen rauszugehen und einzukaufen", erzählt Patricia Pecora.
Vor allem Menschen, die zu einer Risikogruppe zählen, sollten tunlichst die eigenen vier Wände nicht verlassen. Da kann einem der Einkauf schon schnell einmal ängstigen.
Klopapier und Konserven
Dem wollte die Favoritnerin entgegenhalten. So startete sie eine Hilfsaktion, ganz alleine und ohne Unterstützung. "Im Sonnwendviertel wird Zusammenhalt großgeschrieben – und das wollte ich auch zeigen."
Sie startete mit einem Einkauf für zwei ältere Herren. Schon bald kamen weitere Hilferufe: Eine Bekannte bekam kein Toilettenpapier, eine andere Dame fand keine Konserven mehr. "Hier konnte ich aushelfen", berichtet sie im Ton der Selbstverständlichkeit.
Steinpilzpesto selbst gemacht
Darüber hinaus kochte sie etwa Steinpilzpesto und brachte es Bekannten, die nicht zum Einkaufen oder Kochen kamen. "So konnte ich Jung und Alt schon glücklich machen", freut sich Pecora. Dabei vergisst sie nicht zu erwähnen, dass all das doch nur Kleinigkeiten sind.
Die Menschen, denen sie geholfen hat, sehen das ein wenig anders und dankten der 40-Jährigen – zum Teil auch mit Freudentränen in den Augen.
Die "Warenlieferung" erfolgt ohne Kontakt: Pecora stellt das Einkaufssackerl vor die Tür, klingelt und geht dann. Die Kosten der Einkäufe hat sie bisher selbst übernommen. "So viel war es bislang ja nicht", sagt die Sonnwendviertlerin bescheiden. In Kontakt mit der Favoritnerin kommen Sie unter favoriten.red@bezirkszeitung.at. Die bz leitet Ihre Daten weiter.
Dorf mit U-Bahn
Auch in Oberlaa ist eine private Hilfsaktion angelaufen: Philipp Modliba und sein Team von der Landjugend haben eine ähnliche Aktion gestartet. "Viele Menschen brauchen jetzt Hilfe und da springen wir ein", so der 23-Jährige.
Für ihn und sein 38-köpfiges Team ist das selbstverständlich: "Wir sind ein Dorf mit U-Bahn-Anschluss", schmunzelt er. Das ist gleichzeitig auch Teil der Erklärung: Hier schaut man noch auf seine Nachbarn.
Einkauf und Gassi gehen
Bislang standen nur Einkäufe auf den Wunschzetteln: Brot, Milch, die Tageszeitung und Tierfutter sind am meisten gewünscht. Aber auch für den Spaziergang mit dem Hund bieten Modliba und sein Team Hilfe an. Dabei sind die freiwilligen Helfer nicht nur auf Oberlaa beschränkt. "Wenn jemand Unterstützung braucht, dann kommen wir", will er den Wirkungskreis geografisch nicht einschränken.
Sollten auch Sie Hilfe in Oberlaa und Umgebung benötigen, erreichen Sie Philipp Modliba und sein Team der Oberlaaer Landjugend unter 0660/66 70 853.
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