Auf Spurensuche
Historischer Hörspaziergang durch die Brotfabrik
Nach 130 Jahren verlässt die einst größte Brotfabrik Europas Favoriten. Das historisch bedeutsame Areal verwandelt sich in einen Ort für Kulturschaffende und lädt zur historischen Spurensuche ein.
WIEN/FAVORITEN. Nur noch bis Ende des Jahres weht der Duft von frisch gebackenem Brot über das Gelände der Brotfabrik im Zehnten. Denn Ankerbrot zieht endgültig aus. Im Zuge dessen organisieren der Kulturverein Echolot gemeinsam mit dem Medien-Startup Inselmilieu Reportage den Artwalk palimpsest, also einen Kunstspaziergang.
Von 26. bis 28. Mai können sich Interessierte bei einem künstlerischen Hörspaziergang auf Spurensuche begeben und sich dabei mit dem historisch bedeutsamen Ort in Favoriten auseinandersetzen. Im Fokus steht die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des historischen Areals. Unter anderem werden dunkle Kapitel, wie die Zeit des Nationalsozialismus und die Arisierung des damaligen Bäckereibetriebs thematisiert.
Kunst statt Brotproduktion
In den 130 Jahre alten Gemäuern der Anker-Brotfabrik finden Kulturschaffende heute einen Platz für Veranstaltungen, Kunst und Ausstellungen. Vor zwei Jahren baute der Kulturverein Echolot den historischen Getreidespeicher an der Absberggasse für künstlerische Zwecke aus. „Seit unserer Gründung auf dem Areal kommen wir täglich mit dem Ort und seiner Vergangenheit in Berührung und wollten mehr darüber erfahren”, erzählt Gründer und Regisseur Hans-Christian Hasselmann.
Der Artwalk soll eine künstlerische und journalistische Auseinandersetzung mit der unmittelbaren Umgebung darstellen. Zudem sind weitere Kulturinstitutionen des Areals und sechs regional sowie international bekannte Künstler und Künstlerinnen Teil des Projekts. Darunter unter anderem Pusha Petrov, die im Zuge des Artwalk's eine Ausstellung zu Brot und Kunst in der Charim Factory eröffnet.
Insider Informationen auf der Spur
Beim Artwalk spazieren die Besucherinnen und Besucher durch das Gelände der ehemals größten Bäckerei Europas. Während des Hörspaziergangs können sie Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen lauschen. Denn im Zuge einer Geschichten-Sammelstelle wurden mit ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brotfabrik, Historikerinnen und Historikern und Bewohnerinnen und Bewohnern des Bezirks Interviews geführt.
Acht künstlerische Stationen aus Fotografie, installativer Kunst, Musik, Video und Schauspiel-Geschichten laden ein, um in vergangenen Ereignissen zu schwelgen. Sie verschaffen einen Blick hinter die Fassade und erwecken den Ort zum Leben.
Zur Sache: Vier Artwalks werden vom 26. bis 28. Mai auf dem gesamten Gelände der Brotfabrik angeboten. Der Hörspaziergang dauert zwei Stunden mit anschließenden Ausklang in der Brauerei Ten.Fifty. Zudem findet er bei jedem Wetter statt. Treffpunkt: Das LOT, Absberggasse 31. Tickets sind erhältlich unter www.lot.wien/event-details. Mehr Informationen zum Projekt findest du hier.
Vorstellungen:
- Freitag, 26. Mai von 19.30 bis 21.30 Uhr
- Samstag, 27. Mai von 19.30 bis 21.30 Uhr
- Sonntag, 28. Mai von 13 bis 15 Uhr
- Sonntag, 28.Mai von 17 bis 19 Uhr
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