Streit um neuen Wiener Busbahnhof geht weiter
Restaurant und Shops: So sieht David Sertic von der Wirtschaftskammer den Busbahnhof am Verteilerkreis.- Foto: sam architects/WK Wien
- hochgeladen von Karl Pufler
Eine Studie bevorzugt den Verteilerkreis als Standort für den Fernbusterminal. Die Suche nach einem geeigneten Ort für die Busse wird zur unendlichen Geschichte.
FAVORITEN. Günstige Busreisen sind in. Bus-Terminals für Fernreisen sind in ganz Wien verstreut: beim Hauptbahnhof, in der Leopoldstadt beim Stadion Center und bei Erdberg finden sich die drei größten.
"Wien braucht einen zentralen Bahnhof für Fernbusse", das meinen Busbetreiber, die Wirtschaftskammer und die Verantwortlichen der Stadt unisono. Uneins sind sie aber darüber, wo die rund 700 Busse täglich hinfahren sollen.
Wieden oder Favoriten
Nach langen Diskussionen über den Standort waren nur mehr der Verteilerkreis und die Waldmanngründe gleich neben dem Hauptbahnhof und dem Südtiroler Platz als letzte Varianten möglich. Der Ausbau des Standorts Erdberg wurde als nicht zielführend gesehen. Auch die Leopoldstädter Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) lehnte den Fernbusterminal in ihrem Bezirk ab.
Studie für Verteilerkreis
Nachdem auch Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz dem Standort am Alten Landgut eine Abfuhr erteilte, schien alles klar: Der neue große Busterminal könnte auf der Wieden ausgebaut werden. Doch eine Studie der Stadt Wien lässt die Diskussion neu aufflammen: Eine Prüfung der beiden Standorte hat ergeben, dass der Verteilerkreis die bessere Variante sei, heißt es aus dem Büro Vassilakous. Grund sei, dass beim Südtiroler Platz und am Wiedner Gürtel die Emissions-Belastung viel höher sei.
Shops und Car-Sharing
Auch David Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien, möchte den Busterminal bei der U1-Station Altes Landgut angesiedelt wissen. Er präsentierte auch bereits ein fertiges Konzept mit Shops, Paketboxen, Car-Sharing-Angeboten und Lebensmittelgeschäften. Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz bleibt aber weiterhin bei seiner ablehnenden Haltung. Grund: "Weil er dem Bezirk keinen Mehrwert bringt."
Absage aus der Wieden
"Außerdem ist die Luftbilanz am Verteilerkreis nicht viel besser", weiß Franz. "Die Belastungen sind am Laaerberg höher als etwa am Belgradplatz in Innerfavoriten." Er schlägt weiterhin die Waldmann-Gründe vor, während Wiedens Bezirksorsteher Leopold Plasch ebenfalls abwinkt. Die Gespräche über den neuen Bus-Terminal gehen jedenfalls weiter.
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