Wiener Museen
Inspiriert?
Im Unteren Belvedere ist noch bis 29.Mai eine interessante und schöne Ausstellung. Man sieht Klimt-Werke, auch einige aus Privatsammlungen, die nicht sehr bekannt sind - und man sieht auch Zeitgenossen, die ihn inspiriert haben sollen.
Unter diesen sind bekannte Namen von Paul Cézanne bis Vincent van Gogh, von den schottischen "Vier" bis Auguste Rodin, aber auch weniger bekannte und mir gänzlich unbekannte.
Bemerkenswert, dass die meisten "Inspirierer" wirklich einige Jahre vor Klimt ganz Ähnliches geschaffen haben. In der Ausstellung wird auch abgehandelt, dass Klimt diese Werke wohl gekannt hat. Es war also mehr als "Zeitgeist", es war wirklich Anregung, Inspiration, Vorbild. Weniger positiv formuliert: Klimt war gar nicht soooo orginell, wie wir ihn feiern. Er arbeitete wunderschön, elegant, fein, aber innovativ war er eigentlich eher nicht. Dank seinen finanzstarken Kunden und Mäzenen konnte er seine Träume großformatig und mit besten Farben verwirklichen, aber es ist ungerecht, dass neben ihm die anderen Künstler fast erblassen.
Dass er nicht extrem innovativ war, sehe ich auch darin, dass seine letzten (wunderschönen) Landschaften eigentlich in die Richtung des (Post)impressionismus zeigen, aber dieser war schon gute 10-15 Jahre vorbei...
Übrigens, in der großen Druckgrafik-Ausstellung der Albertina ist ein Druck mit dem Titel "Kuss" von Edvard Munch. Er ist in Braun gehalten, nur eine Silhouette - aber die Silhouette ist so gut wie identisch mit dem "Kuss" von Klimt. Munch war 7 Jahre früher...
Hingehen, anschauen, selber ein Urteil bilden! Es ist ein Genuss. Und zum Ausschnaufen könnt ihr in Prinz Eugens Privatgärtlein hinaus, und wenn ihr gut zu Fuß seid, könnt ihr auch noch anderen 2 Ausstellungen im Unteren Belvedere bewundern.
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