Jiu Jitsu WM 2012: Integration pur - Behinderte SportlerInnen bei der WM

- Anita Zach und Michael Holub
- Foto: zVg/JJVÖ/Grill
- hochgeladen von Jujutsu Verein Ottakring
Jiu Jitsu WM 2012 in Wien
Jiu Jitsu ist barrierefrei!
Nicht vorher oder nachher, abgesondert irgendwo anders, nein, zur selben Zeit, in der selben Halle, auf den selben Matten, zusammen mit den Besten der Welt - das sind sie, unsere mental behinderten Jiu Jitsu SportlerInnen aus Österreich.
Bereits seit geraumer Zeit widmet man sich im Jiu Jitsu Verband Österreich der Arbeit mit mental behinderten Menschen. Jiu Jitsu ist aber auch geradezu prädestiniert, um durch das spezifische Training eben dort Verbesserungen zu bewirken, wo sie besonders häufig erforderlich sind: etwa in Sachen Gleichgewicht und koordinative Fähigkeiten. Die vielfältigen Techniken unserer Kampfkunst, sowie die zu ihrer Ausführung notwendigen Bewegungsabläufe, fördern - vor allem dann, wenn sie gleichermaßen auf beiden Seiten, links und rechts geübt werden - diese wichtigen Bereiche und Fähigkeiten ganz besonders.
Günter Grill vom JJVÖ engagiert sich bereits jahrelang in bewundernswerter Weise für behinderte SportlerInnen. So ist es auch nicht besonders verwunderlich, dass manchen von ihnen das Üben im geschützten Bereich allein bald nicht mehr genügte. Also entwickelte Günter Grill kurzerhand einen komplett neuen Bewerb namens „Handicap Defence System“, und seine Sportasse sind seither mit Feuereifer dabei, ihre erworbenen Fähigkeiten auch bei Wettbewerben unter Beweis zu stellen. Angelehnt an das internationale Duo-System, werden dabei Abwehren gegen bestimmte Angriffe gezeigt.
Volle Integration
Bei diesem Bewerb treten immer zwei behinderte SportlerInnen gegeneinander an, allerdings nicht direkt. Als "Angreifer" fungiert ein neutraler, nichtbehinderter Dritter. Die beiden behinderten SportlerInnen zeigen nacheinander ihre Abwehren gegen dessen Angriffe, und danach bewertet die Jury, wer von beiden die Verteidigungstechniken gelungener demonstriert hat.
Von diesem erfolgreichen System hat mittlerweile auch der internationale Jiu Jitsu Verband (JJIF) erfahren, und man zeigt sich dort sehr interessiert. Eine Folge davon ist, dass unsere BehindertensportlerInnen im Rahmen der Jiu Jitsu WM 2012 in Wien ihren Bewerb nicht nur einem kleinen Kreis von internationalen Verbandsvertretern vorstellen werden, sondern es ist auch vorgesehen, diesen durch die SportlerInnen Anita Zach, Michael Holub, Florian Paulitschke und Gerd Scheruga, im Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier am Freitag Nachmittag sämtlichen WM-TeilnehmerInnen, sowie auch einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
Gerade von den behinderten SportlerInnen können aber auch alle anderen lernen, besonders im menschlichen Bereich. Dass es nämlich im Budō, den japanischen Kampfkünsten und Kampfsportarten, letztlich nicht darauf ankommt, zu siegen, sondern darauf, nicht zu verlieren. Darauf, sich weiterzuentwickeln, heute besser zu sein als gestern, und morgen wiederum besser als heute. Und dass es bei unseren Turnieren zwar Sieger gibt, aber nicht notwendigerweise auch Verlierer. Weil schließlich alle etwas zu gewinnen haben. Kaum jemand ist in der Lage, dies so eindeutig zu dokumentieren, die Freude darüber so deutlich auszudrücken, wie unsere behinderten Jiu Jitsu SportlerInnen. Die, besser als viele andere, ganz genau wissen, dass sie nämlich alle GewinnerInnen sind.
JJVÖ-Kontaktperson für Behindertensport:
Günter GRILL
guenter.grill@jjvoe.at
Mobil: 0676 455 99 06 oder 0664 844 55 46
Jiu Jitsu Weltmeisterschaften 2012
vom 30.11.-2.12.2012 im Wiener Budocenter
Gutheil-Schoder-Gasse 9
1100 Wien
Eintritt frei!
Action pur - Jiu Jitsu WM vom 30.11. bis 2.12.2012 in Wien
Unsere KämpferInnen bei der Jiu Jitsu WM 2012 in Wien
Die Referees der Jiu Jitsu WM 2012 in Wien
Weitere Infos: Jiu Jitsu WM 2012 in Wien
Im folgende ORF-Beitrag von den Österreichischen Meisterschaften und Staatsmeisterschaften 2011 findet man ab 8:17 einen Bericht zum Bewerb „Mental Handicap“, welcher nun den neuen Namen "Handicap Defence System" trägt:
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