Krise
Alltag in der Ausnahme
Psychologin Heidi Huber berät und hilft bei Krisen, die speziell jetzt in der Corona-Zeit Familien treffen.
BEZIK FELDKIRCHEN. Alle Veränderungen, die auch Veränderungen des gewohnten Tagesablaufes zur Folge haben, stellen das Paar- beziehungsweise Familienleben vor neue, in diesem Ausmaß bisher nicht gekannte Herausforderungen. Ansatzweise haben wir ähnliche Situationen in Urlaubszeiten, bei längeren Krankenständen schon erlebt.
Große Herausforderungen
"Gerade in dieser Zeit, bedingt durch die notwendigen Maßnahmen der Bundesregierung auf Grund des Coronavirus, sind viele Paare und Familien mit gänzlich neuen Herausforderungen konfrontiert worden", weiß Psychologin Heidi Huber und fährt fort, "sei es, dass beide Partner nun 24 Stunden auf engem Raum beisammen gewesen sind, oder ein Partner gearbeitet hat und der andere daheim gewesen ist, mit den Abläufen daheim aber nicht vertraut war und deswegen ein Großteil der Hausarbeit auf die ohnehin arbeitende Partnerin gewartet hat".
Konflikte entstehen
In beiden Szenarien kann es sein, dass zusätzlich Kinder im Haushalt leben und nun auch rund um die Uhr betreut werden müssen; zudem noch zum Lernen angeleitet und motiviert werden sollten. Außerdem gibt es bei vielen Menschen erhebliche finanzielle Einbußen auf Grund von Arbeitslosigkeit, keine Umsätze bei Selbstständigen bei weiterlaufenden Kosten. Dies stresst und schafft Anspannung.
Konflikte sind vorprogrammiert.
Regeln und Rituale
Für einen gelingenden Tagesablauf sind Rituale, Regeln und wenn auch kleine, begrenzte Freiräume wichtig. Beispielsweise ein gemeinsames Frühstück, Besprechen des Tagesablaufes, Aufteilen der Arbeiten im Haushalt, Aufteilen der Kinderbetreuung. Hilfreich kann sein, am Vorabend einen groben Tagesplan für den nächsten Tag gemeinsam zu gestalten. Das Gefühl „Ich mache alles, ich bin für alles alleine zuständig“ bewirkt Unzufriedenheit, Wut und ist ein guter Nährboden für Streitigkeiten.
Tipp
Verteilen der Aufgaben, Tagesplan machen, Akzeptieren, dass andere es anders machen, als ich es sonst mache. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg, jeder hat seine Herangehensweise. Dem Partner, den Kindern ruhig zutrauen, dass sie es auch schaffen.
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