Förderung
Die Leader-Töpfe sind wieder gut gefüllt
Regionalmanagement Mittelkärnten wurde als lokale Aktionsgruppe anerkannt. Dazu gab es den Startschuss für die neue Leader-Periode.
BEZIRK FELDKIRCHEN. Beim Festakt des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft wurde die vom Regionalmanagement Mittelkärnten ausgearbeitete Entwicklungsstrategie anerkannt und bestätigt. Die neue Leader-Periode 2023–2027 startet. Ab Juli können Projekte eingereicht werden. Gunter Brandstätter, Regionalmanagement Mittelkärnten-Geschäftsführer, im Interview.
Woche: Seit wann gibt es Leader in der Region?
Gunter Brandstätter: Die Regionalentwicklung hat in der Leader-Region Mittelkärnten (LAG Mittelkärnten) eine lange Tradition. Im Jahr 1990 wurde der Regionalverein „Norische Region“ mit 9 Gemeinden gegründet. Seither gab es immer wieder Gebietserweiterungen und viele Pläne und Projekte konnten mit Leader-Förderungen verwirklicht werden. Für die Menschen, die in Mittelkärnten wohnen, soll die Region ein lebenswertes Zuhause sein. Um diesen Weg fortzusetzen und Strukturen zu vereinfachen, wurde anstelle von vier Regionalvereinen und dem Verein Regionalentwicklung kärnten:mitte im Jänner 2019 die Regionalmanagement Mittelkärnten GmbH gegründet. Sie ist Ansprechpartner für Gemeinden, Vereine, Institutionen und regionale Akteure, die Projekte zur Entwicklung ihrer Region umsetzen wollen.
Welches Investitionsvolumen wurde mit den Förderungen ausgelöst?
Die Projektkosten sind unterschiedlich, ebenso die Investitionen, die in der Region getätigt werden. Die Investitionsvolumina betragen ein Vielfaches der Leader-Förderung. Ein weiterer Steigerungsfaktor der regionalen Wertschöpfung und finanziellen Wirkung findet sich auch auf Grund und in Abhängigkeit mit der Langlebigkeit und Nachhaltigkeit der Projekte. Durchschnittlich wurden die eingereichten Kosten verdoppelt. Tatsächlich werden viel mehr an Investitionen dadurch ausgelöst, weil die eingereichten Projektkosten gedeckelt sind und die Gesamtprojekt-Kosten ein Vielfaches der geförderten Summe ausmachen. In der letzten Periode gehen wir von einem zweistelligen Millionenbetrag aus.
Welche Aufgaben gibt es in der neuen Periode?
Leader ist das wichtigste Instrument zur Regionalentwicklung und eine Fördermethode, die es den lokalen Akteuren ermöglicht, die Region aktiv mitzugestalten. Die weiteren Aktionsfelder in der neuen lokalen Entwicklungsstrategie sind "Steigerung der Wertschöpfung", "natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe" und "Stärkung des Gemeinwohls". Das alles überspannende Querschnittsthema in den nächsten fünf Jahren lautet "Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimawandelanpassung". Zusätzlich kommt als neue Herausforderung für alle Leader-Regionen die umfassende Digitalisierung der Antragstellung und Abwicklung. Darauf basierend entstehen neue interne und externe Arbeitsprozesse.
Welches Top-Projekt gab es im Bezirk Feldkirchen?
Zu nennen wäre das Projekt "Naturerlebnis Bodensdorf" – Eröffnungsfeier am 30. Juni um 10.30 Uhr. Es konzentrierte sich auf die Modernisierung des Strandbades, um Besuchern ein attraktives und inklusives Erlebnis zu bieten. Das Strandbad soll für alle kostenlos zugänglich sein und eine breitere Besucherbasis ansprechen. Ein Schwerpunkt lag auf der Sanierung des Strandbades, insbesondere auf der Schaffung einer barrierefreien Umgebung. Die Wegegestaltung wurde überdacht und entsprechende Maßnahmen wurden umgesetzt, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den uneingeschränkten Zugang zu ermöglichen und um eine barrierefreie Fortbewegung innerhalb des Strandbades zu gewährleisten. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Neugestaltung des Spielplatzes, um den aktuellen Sicherheitsstandards gerecht zu werden und ein vielfältiges Spielerlebnis für Kinder unterschiedlichen Alters zu bieten. Es wurden neue Spielgeräte, kreative Elemente und interaktive Features integriert, um den Spielplatz attraktiver und ansprechender zu gestalten. Des Weiteren wurden zusätzliche Plätze zum Verweilen für verschiedene Altersgruppen geschaffen, um den Bedürfnissen und Interessen der Besucher gerecht zu werden. Das Projektvolumen betrug 200.000 Euro, die Förderquote lag bei 50 Prozent. Gesamtinvestitionssumme: 1,3 Millionen Euro.
Teilsanierungsmaßnahmen wurden auch am ehemaligen Saunagebäude durchgeführt. Die Fassade, Fensterflächen wurden saniert und größtenteils der Innenraum entkernt, um zukünftige Anpassungen an aktuelle Standards zu ermöglichen. Die langfristige Nutzung des ehemaligen Saunagebäudes ist für die Wasserrettung vorgesehen. Durch diese umgesetzten Maßnahmen im Rahmen des Projekts "Naturerlebnis Bodensdorf" wurde das Strandbad "Seebad Bodensdorf" mit zu einem modernen, barrierefreien und vielseitigen Freizeitort transformiert, der allen Besuchern, unabhängig von Alter und Mobilität, ein attraktives und inklusives Erlebnis bietet.
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Leader-Region Mittelkärnten mit 34 Gemeinden und über 100.000 Einwohnern.
2007 – 2013: 3.021.442 Euro Förderung, 28 Projekte
2014 – 2022: 6.329.979 Euro Förderung, 95 Projekte
2023 – 2027: 3.634.087 Euro Budgetrahmen
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