Erste Hilfe
"Im Ernstfall kann jeder helfen"

- Eva-Maria Mainhard, Bezirksstellenleiterin des Roten Kreuzes Feldkirchen, empfiehlt das Erste-Hilfe-Wissen regelmäßig aufzufrischen.
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Isabella Frießnegg
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. "Defis" leisten bei der Wiederbelebung wertvolle Dienste.
BEZIRK FELDKIRCHEN. "Zum Lebensretter kann jeder werden", sagt Eva-Maria Mainhard, Bezirksgeschäftsleiterin der Rotkreuz-Bezirksstelle Feldkirchen. Ganz konkret spricht sie damit die Defibrillatoren, die bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand als erste Wiederbelebungsmaßnahme von jedermann eingesetzt werden können, an.
"Herzsicheres Kärnten"
"Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Österreich. Jede Minute reduziert sich die Überlebenschance um 7 bis 10 Prozent", so Mainhard. Im Rahmen von "herzsicheres Kärnten" wurde Ende 2017 mit der Aufrüstung von "Defis" in ganz Kärnten begonnen. "Derzeit haben wir im Bezirk Feldkirchen 18 Defibrillatoren, die öffentlich zugänglich und registriert sind", sagt Mainhard. Konkret bedeutet das, dass, sobald ein "Defi" verwendet wird, die Rettungskette läuft. Ein in das Gerät eingebautes GPS sendet der Rettungsleitstelle außerdem immer die aktuellen Standortdaten des Gerätes, so dass die Rettungskräfte direkt zum eingesetzten Gerät dirigiert werden können, auch dann, wenn es von der Säule entfernt wird. Gleichzeitig wird dem Hersteller der Einsatz gemeldet, sodass im Anschluss entsprechende Wartungsarbeiten – neue Akkus, … – vorgenommen werden können. Sollte ein Gerät missbräuchlich entwendet werden, wird von der Rettungsleitstelle automatisch die Polizei verständigt.
Automatische Anleitung
Für Mainhard wäre es wichtig, dass sich jeder Bürger mit dem Thema Ersthilfe auseinandersetzt und das Wissen immer wieder auffrischt. In den Erste-Hilfe-Kursen, die vom Roten Kreuz regelmäßig angeboten werden, wird auch der richtige Umgang mit einem Defibrillator gezeigt. "Eigentlich kann man nichts falsch machen", klärt Mainhard auf. "Der einzige Fehler, den man in solch einer Situation begehen kann, ist nichts zu tun."
Der "Defi" funktioniert automatisch. Sobald er aktiviert ist, erteilt er dem Anwender sprachlich Schritt-für-Schritt-Anweisungen. Außerdem ist auch eine Betriebsanleitung mit diversem Zubehör im Gerätekasten enthalten. "Man darf keine Angst davor haben einen Stromschlag auszulösen, denn das Gerät erkennt über die Elektroden, die den Herzschlag messen, ob ein Stromschlag notwendig ist und löst diesen auch nur dann aus", so die Rotkreuz-Bezirksgeschäftsleiterin. "Wichtig ist, dass der Benutzer keinen Körperkontakt mit dem Patienten hat."
Untergrund beachten
Beachten sollten Ersthelfer immer, dass der Patient auf einer nicht leitenden Unterlage liegt. "Kanalgitter oder ein nasser Boden sind aus physikalischen Gründen schlecht. Wiederbelebungsmaßnahmen mit einem Defibrillator sollten nicht in einer Tankstelle erfolgen. Auch eine Backstube ist kein geeigneter Ort – dort könnte es zu einer Staubexplosion kommen." Und damit sich der Kreis schließt empfiehlt Meinhard erneut: "Erste-Hilfe-Kurs besuchen und für den Notfall gerüstet sein. Selbst Menschen, die zartbesaitet sind, können helfen, indem sie andere anleiten und so Leben retten."




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