In der Kunstmühle gibt es Lieder, die das Leben schreibt
Die Kunstmühle Himmelberg ist im Sommer Kultur-Spielstätte. Am 20. Juli ist der Musiker Thomas Goschat zu Gast.
WOCHE: Sie geben ein Konzert in der Kunstmühle Himmelberg. Was ist das Besondere an diesem Ort?
Thomas Goschat: Wie Sie sicher wissen, habe ich mehrere Projekte, darunter ein musikalisches/literarisches mit der Autorin Monika Grill. Im vorigen Jahr hatten wir beide mit unserem Programm „So is es“ eine Aufführung in der Kunstmühle Himmelberg. Eveline, "die Müllerin“, hat uns danach auch eine kurze Privatführung durch die Schaumühle gegeben und was ich da an pittoresker Schönheit sah, hat mich einfach überwältigt. Da fasste ich den Entschluss hier unbedingt auch mal mit meinem Soloprogramm zu gastieren und mein Wunsch ist von der Veranstalterin wohlwollend aufgenommen worden.
Gibt es spezielle Musik für spezielle Orte?
Es gibt auf jeden Fall spezielle Musik für spezielle Menschen. Und was das Publikum vom Vorjahr angeht, kann ich mir nur wünschen, dass die Selben oder Gleichgesinnte heuer wiederkommen.
Was gibt es zu hören?
Es gibt wie immer bei mir einen Streifzug durch mein aktuelles Schaffen. Das geflügelte Wort „Lieder, die das Leben schrieb“ will ich gar nicht bedienen, es sind Lieder, die der Goschat schrieb, und das Leben hat sie ihm diktiert.
Was inspiriert einen Musiker?
Ich denke, das ist von Musiker zu Musiker verschieden. Die Quellen unserer Kreativität reichen von Land und Leuten bis hin zu romantischen Träumen und Wünschen. Mich bewegt, was ich erlebe, was mich freut, ärgert, amüsiert und das findet Eingang in mein Werk.
Wer hat Sie musikalisch geprägt?
Wenn ich sage Kärnten, dann ist da wohl zu viel Pathos drin. Aber wenn du hier aufwächst, ist die Musik allgegenwärtig und war es auch schon in meiner Kindheit. Kirchtage, Volksfeste, Chöre, wie immer man im Laufe des Lebens dazu Stellung nimmt, waren Teil meiner jugendlichen Klangwelten und prägten mich ebenso wie die Musik, die ich dann später bewusst und nach meiner Vorliebe konsumierte und interpretierte. Mich haben Liedermacher wie Reinhard Mey, Hannes Wader, Konstantin Wecker, später anglo-amerikanische Songwriter inspiriert. Ich höre auch gerne Klassik, Jazz, Rockmusik. Und ich liebe die Stille dazwischen, denn die Pausen sind Teil der Notation und, jenseits des Konsums, wichtig für das Schaffen von Neuem.
Lieblingsort in Kärnten?
Mein Lieblingsort ist die Bühne, egal wo in Kärnten.
Solo-Konzert von Thomas Goschat, Freitag, 20. Juli, 19:30 Uhr.
Zur Person
Thomas Goschat ist Kärntner Liedermacher, aber nicht Kärntnerlieder-Macher, da schon eher kabarettistischer Liedermacher. Seiner Muttersprache, dem Kärntner Dialekt ist er so verbunden, dass er sie zur Sprache seiner Lieder gemacht hat. Die meisten Melodien komponiert er selbst, die Texte stammen immer aus seiner Feder.
Sein Anspruch ist, mit seinen Liedern Gesellschaftskritik zu üben und gleichzeitig zu unterhalten. In seinen Liedern finden wir alles was ihn beeindruckt und bewegt. Er zeichnet einen weit gespannten Bogen - von lustig bis nachdenklich, kritisch, manchmal spöttisch, aber nie verletzend und auch wieder voller Freude.
Seine Konzerte führen ihn quer durch Kärnten, in letzter Zeit auch nach Wien und bald nach Bayern. Dazwischen ist er im Studio, um seine neue CD einzuspielen.
www.goschat.eu
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.