Ist die WM-Tröte ein Instrument?

- hochgeladen von Peter Kowal
Ist die Vuvuzela auch als Konzertinstrument ment geeignet? Die WOCHE befragte dazu Musiker und solche, die es wissen müssen.
Die WM-Tröte Vuvuzela ist in aller Munde. Die einen ärgert sie, anderen ist deren Lärm wiederum egal. Die WOCHE machte am Feldkirchner Wochenmarkt den Test.
Als Erster probierte der Musikalienhändler Walter Mühlbacher die Vuvuzela, er meinte: „Für mich ist auch die Vuvuzela ein Instrument, denn ich verkaufe jedes Instrument, egal wie es klingt. Die Vuvuzela ist ein Naturinstrument, ähnlich dem Schweizer Alphorn.“ Nicht einordnen kann Horst Baumgartner, Obmann des Kärntner Blasmusikverbandes, die WM-Tröte: „Die Vuvuzela ist in der Entwicklung der Blasinstrumente nicht einzuordnen. Außerdem finde ich, dass die Vuvuzela für sensible Ohren äußerst ungeeignet ist.“
Locker sieht es „Kasermandl“ Ferdl Gollob, der die WM-Tröte als „Alphorn für Arme“ bezeichnet. „Die spärlichen Naturtöne kann man zwar anhören, doch sind sie nur laut und sorgen für Aufmerksamkeit und bei vielen Menschen für Ärger.“ Sofort in seine Musikshow aufgenommen hat Volte Stubinger vom „Skilehrer-Trio“ die Vuvuzela. Beim Buggl-Kirchtag in Buggl in Bach bei St. Urban gab es die ersten Blasversuche des Volksmusikers. „Ist recht passabel und gewöhnungsbedürftig, ich werde hart daran arbeiten. Für das Mundstück braucht man allerdings große Lippen“, sagt Stubinger mit einem Augenzwinkern. Wie sie klingt, das hören Sie auf dem WOCHE-Video auf www.woche.at/kaernten (Webcode: 8192).
Am Feldkirchner Wochenmarkt wurde die Vuvuzela auch von den „Wuzlern“ getestet. Wenig abgewinnen kann Harmonikaspieler Hubert Schusser dem Instrument. Sein Kommentar: „Die Tröte ist einfach grauslich.“ Ähnlich sieht es Bariton-Spieler Sebald Treffner, „viel Lärm und sonst nichts, die Vuvuzela ist unbespielbar und nur dazu da, um Leute zu ärgern“, ist das vernichtende Urteil des Blasmusikers. Einer, der es genau wissen muss, ist Max Reinsperger: „Für mich ist die Vuvuzela ein tolles Instrument. Vergleichbar mit der Klarinette, allerdings ohne Löcher, da kann man locker neben dem Spielen ein Bierchen trinken.“ Mit einiger Mühe brachte der Klarinettist tatsächlich auch ein paar brauchbare Töne aus der Tröte.
Kein Thema und keinen Versuch wert ist die Vuvuzela für die Blasmusikerinnen Jennifer Ortner und Elena Maierbrugger von der TK Ebene Reichenau.
Als man dem Kapellmeister der Trachtenkapelle Ebene Reichenau, Heribert Rossmann, die Vuvuzela zum Spielen angeboten hat, winkte er schnell ab. „Dieses Ding ist kein Instrument, das nehmen wir nur wenn wir die Leute vertreiben wollen. Für mich ist die Tröte eine echte Belästigung und nicht zum Aushalten.“
Übrigens: Wie die Vuvuzela klingt, das können sie auf WOCHE-Videos im Internet unter www.woche.at/kaernten hören bzw. sehen. Einfach im Suchfeld „Video“ eingeben.
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