Brauchtum
Krampusläufe sind keine Bühne für Aggressionen

Rund 500 Teilnehmer von 30 Gruppen werden beim Krampuslauf in Feldkirchen am 2. Dezember durch die Stadt ziehen. | Foto: MeinBezirk.at
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  • Rund 500 Teilnehmer von 30 Gruppen werden beim Krampuslauf in Feldkirchen am 2. Dezember durch die Stadt ziehen.
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Am 2. Dezember findet in Feldkirchen der traditionelle Krampuslauf statt. 30 Gruppen werden erwartet.

FELDKIRCHEN, STEINDORF. Rund 500 Teilnehmer von insgesamt 30 Gruppen werden am 2. Dezember ab 17 Uhr im Rahmen des Krampuslaufs durch die Feldkirchner Innenstadt ziehen. Das Spektakel wird wieder viele Besucher in die Tiebelstadt locken.

Brauch & Frequenzbringer

"Wir halten an dieser Tradition aus mehreren Gründen fest. Zum einen aus wirtschaftlicher Sicht, als Unterstützung für die Handels- und Gastronomiebetriebe. Außerdem ist es eine Art von Brauchtumspflege und wir haben mit Raphael Adler einen Kooperationspartner an unserer Seite, der sich um die Organisation kümmert", sagt Stadtmarketing-Verantwortliche Stadträtin Andrea Pecile. "Natürlich ist das Ganze mit einem finanziellen Aufwand verbunden. Dafür nehmen wir als Stadt aber gerne Geld in die Hand. Das Budget dafür wird schon im Vorfeld festgelegt." Beim Lauf selbst sind 30 Gruppen mit dabei. "Wir haben uns schon vor Jahren auf diese Anzahl geeinigt, um einerseits die Übersicht behalten zu können, andererseits die Veranstaltung auch nicht unnötig in die Länge zu ziehen", sagt Raphael Adler von der Gruppe Perchten Pass und mit der Organisation des Laufs betraut. "Nachdem ich selbst beruflich bei der Feuerwehr bin, bin ich mit allen Einsatzorganisationen gut vernetzt. Wir kooperieren mit der Polizei, den Verantwortlichen der Bezirkshauptmannschaft und den Mitarbeitern des Bauhofs." Flächen werden gesperrt, Umleitungen eingerichtet und Absperrungen angebracht.

Auf Sicherheit wird geachtet

Bis dato hätte man beim Krampuslauf in Feldkirchen noch keinen Securitydienst in Anspruch nehmen müssen. "Es gibt bei uns strenge Regeln, an die sich alle Läufer halten müssen. Neben Alkoholverbot für die Teilnehmer ist auch der Einsatz von pyrotechnischen Artikeln verboten. Jede Gruppe haftet für sich selbst, sollte es dennoch zu störenden Zwischenfällen kommen, dann wird diese Gruppe ausgeschlossen und auch nicht mehr eingeladen. Es geht um das Aufrechthalten von Traditionen und da ist Gewalt – welcher Art auch immer – absolut nicht angebracht."

Ein Krampus ist keine Percht

Sehr großen Wert legt die Krampusgruppe Moorteufel Steindorf mit Obmann Georg Rossmann auf die richtige Bezeichnung. "Leider kennen viele Menschen den Unterschied zwischen Krampussen und Perchten nicht. Wir sind ganz klar Krampusse. Während nämlich Krampusse den Nikolaus begleiten und mit Kuhglocken und Birkenruten auftreten, haben Perchten Schellen und einen Rossschweif. Eigentlich ist die Krampuszeit ja mit dem Nikolaustermin (und dem Wochenende danach) vorbei. Die Perchtenumzüge beginnen erst mit den Raunächten um die Weihnachtszeit und dauern bis zum 6. Jänner." Eines ist für Rossmann und seine Moorteufel klar: "Platz für Aggressionen bleibt unter der Maske keine".
Heimo Schinnerl ist einer der Kärntner Brauchtumsexperten schlechthin. Das Brauchtum der Krampusläufe ist eines seiner Spezialgebiete. "Die Einladungen an die Gruppen häufen sich und die eingeladenen Gruppen werden nicht ,nein‘ dazu sagen, denn sie wollen sich ja präsentieren. Damit alle Termine untergebracht werden können, sind sie quasi gezwungen möglichst früh anzufangen.“ Subjektiv betrachtet seien die Läufe Mitte November jedoch "etwas zu früh".

Ist das noch Brauchtum?

Hie und da gibt es Kritik nach dem Motto, die heutigen Krampusläufe seien kein Brauchtum mehr. Heimo Schinnerl dazu: "Es ist sehr wohl noch als Brauch zu werten. Das liegt allein schon am Wesen eines Brauches als ständige Wiederholung im Jahresablauf."

Schon früher früh unterwegs

Schon früher gab es übrigens frühe Läufe. Bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren war es etwa üblich, rund drei Wochen vor dem Nikolotag "vorzulaufen". Schinnerl: "Das waren die sogenannten Vorläufer, die so quasi den 5. Dezember ankündigten. Allerdings geschah das nicht in großen Gruppen, sondern meistens nur in einer Gruppe von rund drei Personen."

"Nur an ungeraden Tagen"

Ein Schmankerl aus dem Bereich des Aberglaubens hat der Brauchtumsexperte noch parat. "Anno dazumal war es wichtig, dass man mit Blick auf das Datum immer an einer ungeraden Zahl läuft, es besteht nämlich der Aberglaube, dass, wenn man an einer geraden Zahl läuft, sich der wahre Teufel hinzugesellt ...". In diesem Sinne: Genau schauen, sollte ein Krampuslauf an einem "geraden" Datum stattfinden.

Krampuskalender

Online auf MeinBezirk.at/Kärnten finden Sie einen Überblick über die kommenden Krampusläufe in Kärnten. Es stehen schon zahlreiche Termine fest. 
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Zur Sache
Der Krampus als Begleiter des Nikolaus ist grundsätzlich nicht böse. Merkmale: Pferdefuß, dichte Behaarung, spitze Ohren, lange Zunge, lange Krallen und zwei Hörner. Das Wort "Krampus" leitet sich vom mittelhochdeutschen Begriff "Kramp" ab, dies weist auf seine Krallen hin.
Der Ursprung der Perchten soll bis in die Antike zurückreichen. Mit den Perchtenumzügen wollte man den Winter austreiben. In der Zeit der Wintersonnenwende (Thomastag, 21. Dezember) bis zum 6. Jänner, der einst Perchtensonntag genannt wurde, sollen die Perchtenläufe stattfinden.

Rund 500 Teilnehmer von 30 Gruppen werden beim Krampuslauf in Feldkirchen am 2. Dezember durch die Stadt ziehen. | Foto: MeinBezirk.at
Krampusbrauchtum: Spezialgebiet von Heimo Schinnerl | Foto: MeinBezirk.at
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